Im Auftaktrennen zur Sportwagen-WM (WEC) haben sich die großen Hersteller das Siegerpodest aufgeteilt. Mit dem besten Ende für das Audi Sport Team Joest. Nach sechs Stunden Fahrzeit oder 201 Runden überquerte Marcel Fässler im Audi R18 e-tron quattro als erster die Ziellinie.
Der Schweizer durfte damit zusammen mit seinen Teamkollegen Benoit Tréluyer und Andre Lotterer den ersten Audi-Sieg in der WEC seit dem Rennen in Austin 2014 feiern. Zuvor hatte das Trio den 24h-Klassiker in Le Mans für sich entschieden. "Dieser Sieg ist ein Traumstart in die neue Saison und für die ganze Mannschaft eine schöne Belohnung für die harte Arbeit im Winter“, sagte Audi-Motorsportchef Wolfang Ullrich.
Porsche ganz dicht dran an Audi
Nur knapp am zweiten WEC-Erfolg seit dem Wiedereinstieg vorbei schrammte Porsche. Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb fehlten in ihrem Porsche 919 Hybrid gerade einmal 4,6 Sekunden auf das siegreiche Team. Besonders in der Schlussphase setzte Porsche Audi unter gehörigen Druck, nachdem der Rennwagen mit der Startnummer sieben eine Stop-and-Go-Strafe absitzen musste. Der Grund: Der R18 e-tron überschritt zu häufig die Streckenbegrenzungen und holte sich dadurch gemäß Rennleitung einen Vorteil.
Nach Absitzen der Strafe trennten Fässler und Jani vor den letzten verbleibenden 15 Minuten nur rund acht Sekunden. Doch für Porsche reichte es nicht mehr ganz zum großen Erfolg. "Schade, dass es am Schluss mit dem Sieg nicht geklappt hat, durch die Strafe für den Führenden wurde es nochmal eng. Aber wir sehen: Alle drei Hersteller sind so nah beieinander, das gibt eine spannende Saison“, meinte Jani.
Fässler zeigte sich vom Zweikampfebenfalls begeistert. "Das war einer der besten Kämpfe meiner bisherigen Rennfahrerkarriere. Ich muss sagen, es war ziemlich fair von Neel, der mir immer ausreichend Platz gelassen hat, und ich denke, wir sind gut gegeneinander gefahren.“
Den letzten Rang auf dem Podium sicherte sich Toyota – ebenfalls mit knappem Abstand zur Spitze. Dem Trio Anthony Davidson, Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima fehlten nach sechs Stunden nur 14,8 Sekunden. Mit einer Runde Rückstand folgte der zweite Toyota TS040 Hybrid vor dem zweiten Audi. Der zweite Porsche um Ex-Formel-1-Fahrer Marc Webber, der von der Pole-Position startetet, musste wegen eines Getriebeschadens aufgeben.
In der GTE-Pro-Klasse setzte sich in Silverstone der Ferrari 458 Italia (Bruni/Vilaner) vor dem Porsche-Duo Christensen/Lietz im 911 RSR durch. Auf Rang drei folgte ein weiterer 458 Ferrari (Rigon/Calado). Die drei Erstplatzierten komplettierten jeweils 172 Umläufe.