Behörden genehmigen Auftakt: Erstes Nürburgring-Rennen am 27. Juni

Behörden genehmigen Saisonauftakt
Erstes Nürburgring-Rennen am 27. Juni

Eigentlich hätte es schon im März losgehen sollen. Doch die Coronakrise verhinderte den pünktlichen Saisonstart der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), die von der VLN ausgerichtet wird. Die Pläne waren dahin. Neue mussten erst geschmiedet werden.

Die VLN strebte einen Saisonstart am 27. Juni an. Dafür brauchte es noch die Genehmigung der zuständigen Behörden. Und die ist inzwischen eingetroffen. Die Kreisverwaltung Ahrweiler hat ihr Einverständnis für das erste Rennen gegeben. Das ausgearbeitete Konzept zur Durchführung des Rennbetriebs ist ausreichend.

Erleichterung am Nürburgring

Die Voraussetzung schaffte die Landesregierung Rheinland-Pfalz in der vorangegangenen Woche. Am 4. Juni wurde von ihr die neunte Corona-Bekämpfungsverordnung veröffentlicht, die ab dem 10. Juni greift – und den Weg für Rennen am Nürburgring freimacht.

Die entscheidenden Sätze stehen in dem 26-seitigen Dokument auf Seite 9. Unter Teil 5 "Sport und Freizeit" heißt es in Paragraf 10 (2): "Der Wettkampfbetrieb in kontaktfreien Sportarten, bei denen das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 eingehalten werden kann, ist unter Beachtung der Schutzmaßnahmen zulässig."

Der 51. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy, unter diesem Namen wird das erste Vierstunden-Rennen der Saison vermarktet, steht damit nichts mehr im Weg. Es ist ein wichtiger Schritt für den Nürburgring, die Teams und Rennfahrer – aber auch für die Sponsoren und die gesamte Region. Wenn der Rennbetrieb leidet, leidet auch sie. Stichwort Hotels und Gastronomie.

VLN 9 - Nürburgring - 26. Oktober 2019
Stefan Baldauf/Guido ten Brink

Umfassendes Sicherheitskonzept

In den letzten Wochen hat die VLN zusammen mit der ILN (Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring), dem Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) und dem Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn an einem umfassenden Konzept gearbeitet. Damit sollen alle Beteiligten vor Corona geschützt werden.

Es sieht neben Hygiene- und Schutzmaßnahmen wie Mundschutz auch eine Verringerung des Personals an der Rennstrecke vor. Im Durchschnitt rechnet man mit maximal zehn Personen je Fahrzeug – inklusive Fahrer. Gemeinsam mit der ILN definiert die VLN einen Schlüssel, wie viele Teammitglieder für die Fahrzeuge in den unterschiedlichen Klassen zulässig sein werden.

Daneben gibt es einen Corona-Zuschlag, um die Mehrkosten für die Rennserie zu decken. Die Tickets für Fahrer und Teammitglieder sind nicht wie bisher in der Nenngebühr enthalten, sondern werden voraussichtlich für 15 Euro brutto gesondert bei der VLN Veranstaltungs- und Vermarktungsgesellschaft bestellt werden müssen.

Fans vorerst ausgeschlossen

Der VLN ergeht es wie den anderen Rennserien. Um den Betrieb wieder aufnehmen zu können, sind Zuschauer vorerst ausgeschlossen. Wann und ob Fans überhaupt zu einem der acht geplanten Saisonrennen kommen dürfen, ist unklar. Die Betreiber sorgen vor. Parkplätze rund um die Nürburgring-Nordschleife bleiben abgesperrt. Rund um die Strecke soll während der Rennen zusätzlich kontrolliert werden.

Der Saisonauftakt der NLS ist auch ein Fingerzeig für das 24-Stunden-Rennen im September. Der ADAC Nordrhein als Ausrichter des Langstreckenrennens kann sich ein genaues Bild von den Abläufen und der Umsetzung des Hygienekonzepts an der Rennstrecke machen. Und die Erkenntnisse in die eigenen Planungen einfließen lassen.

Findet das diesjährige Nordschleifen-Highlight ohne Fans auf den Tribünen und ohne Camping-Gäste statt? Dazu gibt es noch keine Aussage. Die Veranstalter hoffen jedenfalls, doch Zuschauer zulassen zu dürfen. Das 24h-Rennen lebt in gewisser Weise von den Zuschauereinnahmen.