Obwohl die DTM bei ihren Teams und Marken aktuell so gut wie selten zuvor aufgestellt ist, fehlte es in der jüngeren Vergangenheit an einer wichtigen Sache: große Namen. Die Hersteller-Zeit mit Stars wie David Coulthard, Heinz-Harald Frentzen oder Ralf Schumacher brachte der Traditionsserie früher deutlich mehr Aufmerksamkeit.
Eine Verpflichtung stellt sich diesem Trend zumindest etwas entgegen: Timo Glock kehrt nach drei Saisons Pause zurück. Der GP2-Meister des Jahres 2007, 91-fache GP-Starter und fünfmalige DTM-Sieger schärft das Profil der Meisterschaft außerhalb der GT-Szene. Als weiterhin aktiver TV-Experte im Rahmen der Formel 1 schlägt er außerdem eine direkte Brücke zur Königsklasse.

Von Beginn an war klar, dass der DTM-Einstieg eine steile Herausforderung für Dörr Motorsport werden würde. Verbunden mit dem 25-jährigen Jubiläum stellt er trotzdem einen Höhepunkt in der Team-Historie dar.
McLaren-Kunde nach F1-Vorbild
Verantwortlich für die Schlagzeile ist Rainer Dörr, seines Zeichens Eigentümer eines Handelsnetzes für Premium-Autos und des gleichnamigen Rennteams. Ihm ging es aber um viel mehr als positive PR: "Wir sind sehr stolz, Timo Glock in unserem Team begrüßen zu dürfen. Ich denke, ein Fahrer mit solch einer Expertise und Karriere ist nicht nur für uns als Team, sondern auch für die DTM eine großartige Bereicherung."
An der Seite von Youngster Ben Dörr soll der 42-Jährige das 2024 begonnene DTM-Abenteuer weiter antreiben und dabei helfen, die Schwächen der vergangenen Saison auszumerzen. Rainer Dörr machte früh klar, dass das Projekt auf mindestens drei Jahre ausgelegt ist. Und Erfolge einfahren soll. Für dieses Ziel musste nun Clemens Schmid das Cockpit räumen.
Trotzdem zeigte sich Dörr dankbar für seinen Beitrag. Der Österreicher setzte in Zandvoort dank eines vierten Rangs das größte Ausrufezeichen. Danach haderte die in Frankfurt beheimatete Truppe allerdings mit der Weiterentwicklung des McLaren 720S GT3 Evo. Der eher für die Langstrecke optimierte Brite tat sich im Hardcore-Sprint-Umfeld der DTM oft schwer. Doch Geduld und ein intensiver Austausch mit dem Werk sollen ihn jetzt stetig besser machen – quasi nach dem Vorbild der F1-Abteilung.

Bei Gaststarts im Porsche Supercup packte Glock 2024 wieder die Rennlust. Die Saison 2025 geht er mit voller Power an.
Timo Glock als Mentor
Dieses Mindset kündigt ebenso Timo Glock an, der bereits einen ersten Test in Hockenheim absolviert hat. Seine Formel-1-Erfahrung, die mehrere Podien umfasst, und die anschließenden Arbeitsnachweise in der Class-1-DTM für BMW und auf der Langstrecke sollen dem Team bis ins kleinste Detail helfen. Doch das ist nur ein Teil der Jobbeschreibung. Parallel wird er zum Mentor.
Ben Dörr, der 19-jährige McLaren Junior Pro Driver, blickt freudig voraus: "Es ist eine große Ehre, einen so erfolgreichen und erfahrenen Teamkollegen wie Timo an meiner Seite zu haben. Ich bin mir sicher, dass ich auf und neben der Rennstrecke viel von ihm lernen kann."
Die DTM-Saison 2025 startet am 26. April in Oschersleben. Über 16 Rennen hinweg fahren unter anderem die Marken BMW, Ferrari, Ford, Lamborghini, McLaren, Mercedes-AMG und Porsche Siege und Titel aus. Wenn es nach der Renn-Familie Dörr und Timo Glock geht, soll Papaya am Ende von ganz oben grüßen.