Rallye-Autos 2023: Toyota vs. Hyundai vs. M-Sport

WRC 2023 Toyota Yaris, Hyundai i20 & Ford Puma
Neue Technik für den WM-Kampf

Am Wochenende beginnt mit der Rallye Monte-Carlo die 51. Saison der seit 1973 ausgetragenen Rallye-WM. Das technische Konzept hat sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als bewährt. Die Rally1-Boliden basieren wie bisher auf einem Rohrrahmenchassis und werden mit 100 Prozent fossilfreiem Sprit betrieben.

Rund 400 PS liefern die 1,6-Liter-Turbomotoren, die dank Elektrounterstützung mit einer Systemleistung von über 530 PS daherkommen. Die Action auf den Rallyepisten war ebenso riesig wie die Sicherheit. Auch sportlich wurde viel geboten. So war im Vorjahr jeder Hersteller siegfähig.

Kalle Rovanperä - Toyota - FIA Gala 2022
Toyota

Toyota will Titel-Hattrick

Um an diese Erfolgsgeschichte anzuknüpfen, haben sich die drei Werksteams personell neu sortiert. Weltmeister Toyota sieht sich mit Champion Kalle Rovanperä, Elfyn Evans und Teilzeit-Werkspilot Sébastien Ogier bestens aufgestellt. Der Japaner Takamoto Katsuta soll den nächsten Schritt machen und bei jenen WM-Läufen um Marken-Punkte kämpfen, bei denen der achtmalige Weltmeister Ogier fehlt.

Zum dritten Mal in Folge alle WM-Titel zu holen, gibt Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala als Saisonziel aus. "Zudem wollen wir bei unseren Heimrallyes in Finnland und Japan besser sein, und wenn der Yaris Rally1 mit harten Reifen unterwegs ist", sagt Technikchef Tom Fowler und verrät: "Einmal mehr starten wir in die Saison mit einer neuen Motoren-Ausbaustufe."

Zudem wurde über neue Befestigungspunkte die Fahrwerksgeometrie verändert. Die als Segelohren verspotteten Lufteinlässe an den Seiten sind kleineren Kühlöffnungen gewichen. Präsentiert wurde der Neuwagen von Konzernchef Akio Toyoda auf dem Tokio Auto Salon.

Hyundai i20 N Rally1 Hybrid / Cyril Abiteboul & Piloten - WRC 2023
Hyundai

Hyundai mit neuem Teamchef

Das Hyundai-Werksteam ist weiter im Umbruch. Julien Moncet rückt wieder ins zweite Glied. Dafür wurde Ex-Renault-F1-Teamchef Cyril Abiteboul als neuer Teamdirektor vorgestellt. Auch die Fahrerriege ist neuformiert: Neben Hyundai-Urgestein Thierry Neuville bestreitet der von Toyota kommende Esapekka Lappi alle WM-Läufe.

Dani Sordo und der nach nur einem Jahr vom Vollzeit-Cockpit bei M-Sport zurückgekehrte Craig Breen wechseln sich im dritten Hyundai-Werkswagen ab. Der spanische Routinier erhält beim Auftakt den Vorzug vor dem Vorjahres-Dritten Breen, der dafür in Schweden im i20 Rally1 sitzt.

In der Winterpause haben die Ingenieure in Alzenau noch einmal Hand am Einsatzfahrzeug angelegt. Um den zickigen Hybrid-Boliden unter allen Bedingungen fahrbarer zu machen, wurde neben der Fahrwerksgeometrie auch der Antriebsstrang und die Aerodynamik überarbeitet.

Ott Tänak - M-Sport - WRC 2023
M-Sport Ford

M-Sport mit Meister-Ambitionen

Bei M-Sport blieb ebenfalls personell kein Stein auf dem anderen. Mit Rückkehrer Ott Tänak haben die Briten nach Sébastien Ogier erstmals wieder einen echten Top-Fahrer und ehemaligen Weltmeister als Vollzeitpilot in ihren Reihen. Daneben wird Top-Talent Pierre-Louis Loubet im zweiten Ford Puma Rally1 erstmals eine ganze Saison als Werksfahrer bestreiten. Ein drittes Werkscockpit wird es bei M-Sport vorläufig nicht geben.

Gus Greensmith hat das Team nach acht Jahren verlassen und wechselt in die WRC2. Rekordchampion Sébastien Loeb war ursprünglich zu einem größeren Programm bereit, scheint nun aber nicht einmal mehr für vier WM-Starts ab der Rallye Kroatien bereitstehen zu wollen. Tänak fordert daneben von seinem Team die volle Konzentration auf seine Fahrertitel-Ambitionen ein.

Was das Auto angeht, gibt es technisch nicht viel Neues. Ins Auge fällt mehr die neue Lackierung. Statt dem markanten Anstrich in Lila in der Vorsaison, kehrt M-Sport beim Fiesta der Generation 2023 wieder zum traditionellen Ford-Blau zurück.