Sebastian Vettel hatte am Freitag (26.11.) seinen ersten Auftritt beim Race of Champions. Mit dem Audi R8 markierte er die Tagesbestzeit. Michael Schumacher verzichtete auf Training. Der Mercedes-Pilot darf sowieso nicht in den Autos des VW-Konzerns fahren.
Sebastian Vettel startete in das Race of Champions wie er beim Formel 1-Finale in Abu Dhabi aufgehört hatte. Mit 1.12,8 Minuten markierte er in einem Audi R8 Bestzeit. Ausgerechnet jenes 525 PS-gefährt, von dem Heikki Kovalainen noch vier Stunden zuvor behauptet hatte: „Mit dem komme ich nicht ums Ecke. In der Haarnadel muss ich zurücksetzen.“ Vettels Trick: „Du musst rund mit diesem Auto fahren. Dann macht es richtig Spaß.“
Schumacher verzichtet auf Training
Der frisch gebackene Weltmeister war der alleinige Hauptdarsteller der zweiten Trainingsgruppe. Michael Schumacher und Rallye-As Sebastien Loeb blieben dem Termin fern. Schumacher kam aber noch in Zivilklamotten zur Pressekonferenz. "Ich hole mein Training morgen im Warmup nach", entschuldigte sich der siebenfache Weltmeister. Vettel nahm das Training wie im richtigen Leben ernst. "Jedes Auto ist eine neue Herausforderung. Es ist nicht ganz einfach, kalt in das Auto zu springen ohne es zu kennen und eine gute Zeit zu fahren."
Sonst passiert einem das, was Vettel im KTM X-Bow wiederfahren ist. Der Formel 1-Champion touchierte eine Streckenbegrezung und brachte das Spaßauto leicht onduliert zurück ins Fahrerlager. "Ich habe nach rechts geschaut, aber das Auto ist einfach geradeaus gefahren", lachte Vettel.
Schumacher muss auf Audi und VW verzichten
Wenn er sich eines der Autos aussuchen könnte, dann würde Vettel den Audi R8 nehmen: "Von der Power her macht er am meisten Spaß. Leider ist die Strecke etwas eng für dieses Auto. Da wünscht man sich schon eine lange Gerade." Der Buggy ist dagegen das Kontrastprogramm. "Sehr wendig, aber nicht einfach zu fahren. Man muss schon wissen, wie man schnell damit ist. Zum Beispiel, wie man die Randsteine mitnimmt."
Michael Schumacher favorisiert den Buggy: "Der ist klein, leicht, witzig. Ein echtes Driftauto eben." Als Mercedes-Werkspilot sind die Fahrmöglichkeiten des siebenfachen Weltmeisters etwas eingeschränkt. "Ich kann nicht in jedes Auto reinspringen, das hier fährt." Die Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns fallen damit für ihn flach.
Vettel mit Zwischenstopp in Berlin
Vettel hat an diesem Wochenende volles Programm. Den Freitagabend verbringt er noch in Düsseldorf. Am Samstagsmorgen bringt ihn der Red Bull-Privatjet nach Berlin, wo er in sein Weltmeisterauto auf der Fanmeile Richtung Brandenburger Tor fahren wird. Wegen möglichem Schneefall wird die Strecke vorher mit Salz gestreut.
Nach Beendigung der Veranstaltung fliegt Vettel nach Düsseldorf zurück, wo er um 17.00 Uhr wieder in der Esprit-Arena erwartet wird, die innerhalb von acht Tagen von einem Fußballstadion in eine Mini-Rennstrecke verwandelt wurde. Nach der Zielflagge für den Nationen-Cup wird Vettel zusammen mit Schumacher Gast im Aktuellen Sportstudio sein. Das ZDF hat dafür extra eine Außenstelle in der Halle eingerichtet.
Vettel: Wenig Schlaf - viel Gänsehaut
Am Sonntag kommt dann auch sein Red Bull aus Berlin in die rheinische Metropole nach. Vettel soll seine Fans mit ein paar Donuts auf das Race of Champions einstimmen. Die meiste Zeit an diesem Wochenende sind die Teilnehmer eine verschworene PS-Gemeinde. "Nur in den eineinhalb Minuten im Cockpit, hört der Spaß kurz auf", waren sich Vettel und Schumacher einig. Trotz der Hektik genießt Vettel die wilden Tage nach seinem Titelgewinn. Er umschreibt das neue Lebensgefühl mit einem kurzen Satz: "Ein bisschen weniger schlafen, dafür etwas öfter Gänsehaut."
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