Fords Elektro-Monster schockt den Rest
Ford darf sich dank Romain Dumas mit dem F-150 EV als Sieger der 102. Pikes-Peak-Ausgabe feiern lassen. Das Duo triumphierte in Colorado überlegen und durchbrach dabei eine Schallmauer.
Zwei Jahre lang hieß der König des berühmtesten und wildesten Bergrennen der Welt Robin Shute. Der Brite siegte 2022 und 2023. In diesem Jahr startete er jedoch nicht. Die Regentschaft Shutes endete mit einem Paukenschlag: Romain Dumas erstürmte den 19,99 Kilometer langen Aufstieg mit seinem Ford F-150 Lightning Super Truck EV in 8.53,553 Minuten. Es war bereits der fünfte Erfolg des 46-Jährigen am Pikes Peak.
Nach seinem Husarenritt (24.6.) gab der Franzose zu, dass er vor seinem Run noch Probleme mit dem Elektro-Monster hatte: "Ich weiß nicht, was beim Start passiert ist. Das Auto ist einfach aus gegangen. Ich habe es resettet und dann ging es wieder." Dumas stoppte kurz danach auf der Strecke, weil es ein Missverständnis mit seinem Team am Funk gab. "Sie haben mir gesagt, dass die rote Flagge geschwenkt wird. Wahrscheinlich, weil ich kurz angehalten habe. Dann bin ich weitergefahren und habe im ersten Sektor gesehen, dass mir 26 Sekunden auf die von uns simulierte Zeit fehlen."
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Dumas schaute von dort an nicht zurück und setzte die Hatz fort. "Ich dachte mir: 'Ich muss einfach pushen, dann sollte es passen'. Wir haben ein paar Sekunden auf die anvisierte Zeit verloren. Es war schon ziemlich stressig. So stressig war es noch nie, seitdem ich am Pikes Peak fahre." Den Allzeitrekord konnte Dumas jedoch nicht knacken. Der Le-Mans-Sieger von 2016 verpasste seine selbst aufgestellte Bestmarke um eine knappe Minute. 2018 bewältigte er die 156 Kurven in einem Volkswagen I.D. R Pikes Peak in 7.57,148 Minuten.
Romain Dumas knackte mit seinem Ford als einziger die Neun-Minuten-Marke auf dem Pikes Peak.
1.600 PS im Elektro-Biest
Das Ford-Projekt war schon im Vorfeld kompromisslos auf Sieg ausgelegt. Die Aerodynamik an dem E-Monster generiert einen Abtrieb von 2,7 Tonnen bei 240 km/h. Drei Motoren mit einer Li-Polymer-NMC-Batterie leisten satte 1.600 PS. Der Ford F-150 Lightning Super Truck EV war bei dieser Pikes-Peak-Party konkurrenzlos. Kein anderer Fahrer knackte die Schallmauer von neun Minuten.
Der zweite Platz ging an den Italiener Christian Merli in einem Wolf Aurobay. Der Rookie benötigte 9.04.454 Minuten für seinen Sprint zum Gipfel. Dritter wurde Dani Sordo, der ebenfalls erstmals am Prestige-Rennen teilnahm. Der Hyundai-Werkspilot steuerte wie Dumas ein elektrisch angetriebenes Auto. Sordo fehlten bei dem Aufstieg im Ioniq 5N TA auf den 4.300 Meter hohen Berg bereits 37 Sekunden auf Romain Dumas. Hyundai brachte insgesamt vier Autos nach Colorado. Die Südkoreaner modifizierten zwei Modelle speziell für das Rennen. Zwei weitere sollten als Serienfahrzeuge starten. Ein Unfall im Training ließ nur drei Hyundai zum Gipfel sprinten. Ron Zaras konnte mit einer 10.49.267 Minuten den Rekord für elektrische Serienfahrzeuge aufstellen.
Rick Linds Chevrolet C-10 mit Baujahr 1967 war das älteste Auto des Starterfelds.
Klassiker begeistern die Fans
Das Bergrennen mit dem klangvollen Namen und seiner ruhmreichen Historie lebt auch von alten Autos, die den Pikes Peak erklimmen. Sie lassen die Herzen vieler Fans höher schlagen. Das älteste Fahrzeug der 2024er-Ausgabe war ein Chevrolet C-10 aus dem Jahr 1967, den Rick Lund steuerte. Der US-Amerikaner konnte immerhin ein paar Autos hinter sich lassen und landete auf dem 44. Rang.
Ein Datsun 240Z von 1972 mit Shawn Bassett war ebenfalls ein Hingucker für die zahlreichen Enthusiasten, die in Colorado an der Strecke campierten und über mehrere Tage eine echte Motorsport-Party am Pikes Peak feierten.
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