Nordschleife setzt auf KI und wird aufgehübscht

Nürburgring wird modernisiert
Künstliche Intelligenz für die Grüne Hölle

Anfang Dezember dieses Jahres rollten auf der legendären Nordschleife die LKW an. Die gefährlichste Rennstrecke der Welt wird verbessert. Diese Maßnahmen sind Teil eines geplanten Winterprojekts, das Verbesserungen an mehreren Bereichen der Strecke und der Infrastruktur umfasst. Dafür investiert der Nürburgring 2,5 Millionen Euro.

Eine der zentralen Maßnahmen ist die Erneuerung des Asphaltbelags im Bereich Pflanzgarten. Ab der Eiskurve gibt es 1,15 Kilometer neuen Asphalt für die Strecke. Auch im Kesselchen-Abschnitt werden 180 Meter vor dem Bereich Steilstrecke asphaltiert.

Nürburgring - Rettungshubschrauber - Explosion - NLS  - 2. August 2024
Baldauf

Nürburgring bekommt bessere Infrastruktur

Auf der Grand-Prix-Strecke legen die Bauarbeiter ebenfalls Hand an. Dort geht es in erster Linie um Instandhaltungsmaßnahmen. Unter anderem gibt es Upgrades der Eventflächen. Dazu zählen modernisierte Entwässerungsrinnen, Kanäle für Verkabelungen, Hydranten und Schächte.

Die zahlreichen Touristenfahrten sollen zukünftig auch reibungsloser ablaufen. Auf der Döttinger Höhe wird eine neue Ausfahrt errichtet, um die Staugefahr der Touri-Fahrten zu reduzieren. Außerdem soll es bei stark frequentierten Tagen die Option geben, nach einer Nordschleifen-Runde sofort auf die parallel verlaufende L93 abzufahren.

Projektleiter Alexander Schnobel erklärte in einer Pressemitteilung des Rings: "Ziel ist es, zur neuen Saison alles in perfektem Zustand zu übergeben. Wie im Motorsport zählt auch hier: Höchstleistung in Bestzeit, bei jedem Wetter."

NLS 9 - Nürburgring-Nordschleife - 7. Oktober 2023
Stefan Baldauf

Digitale Warnsignale auf der Nordschleife

Ein Grundstein in eine moderne Zukunft des Motorsports hat der Nürburgring bereits vor einem Jahr gelegt. Eine umfassende Digitalisierungsmaßnahme soll die Nordschleife fit machen. Es werden Fundamente gesetzt und sturmfeste Masten für HD-Kameras gepflanzt. Dazu gibt es neue Glasfaser- und Stromkabel. Die neuen LED-Panels sollen digitale Warnsignale ermöglichen. In einem Zeitraum von zwei Jahren entsteht so ein umfangreiches Rennstrecken-Sicherheitssystem.

Die KI ist für den Betrieb des digitalen Sicherheitssystems unabdingbar und erkennt Gefahren, Unfälle und weitere außerplanmäßige Ereignisse auf der Strecke. Sie hilft der Einsatzleitung, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Sie soll auch den Folgeverkehr über die LED-Panels automatisch vor Gefahrenstellen warnen. Die Funkmeldungen der Sportwarte laufen in Zukunft wie alle Bilder und Informationen über rund 50 Kilometer Glasfaserkabel direkt bei der Einsatzleitung zusammen.

Rennbereit im Frühjahr 2025

Das System soll, wie die anderen Arbeiten, pünktlich vor dem Beginn der neuen Rennsaison im März 2025 einsatzbereit und abgeschlossen sein. Die Bauzeit wurde bewusst auf die Wintermonate gelegt, um den laufenden Veranstaltungsbetrieb am Nürburgring nicht zu beeinträchtigen. In dieser Zeit finden ohnehin keine Großveranstaltungen statt, sodass die Einschränkungen für Besucher und Nutzer minimiert werden können.

Die Rennsaison der VLN beginnt am 22. März. Das Highlight auf der Nordschleife steigt dann vom 19. bis 22. Juni, wenn das 24h-Rennen über die Bühne geht.