NLS 6 Ergebnis Rennen: Landgraf-Mercedes siegt

Rennergebnis NLS 6
Mercedes siegt, Adrenalin Meister

Das Finale der Nürburgring Langstrecken-Serie war selten langweilig und immer für eine Überraschung gut. Und auch dieses Mal bot das letzte Rennen der Saison, das außergewöhnlich spät Mitte November stattfand, einige Aufs und Abs und aufregende Wendungen. W&S Motorsport ging als Favorit mit dem Porsche Cayman GT4 in die entscheidenden vier Stunden, doch am Ende sahnte Adrenalin Motorsport mit dem BMW M240i ab.

Doch der Reihe nach. Mit 83 Startern war das Feld dieses Mal durchaus schmal, doch die unvorhersehbaren Wetterbedingungen in der Eifel Mitte November schreckten verständlicherweise viele Teams ab. Der ungünstige Termin war ohnehin nicht gewollt, sondern kam vielmehr durch das Tohuwabohu um die Zukunft des Langstreckensports auf der Nürburgring-Nordschleife zustande.

Schlüssel zum Sieg: ein früher Stopp

In der GT3-Klasse gab es trotzdem ein paar Schmankerl. Unter anderem den McLaren 720S GT3 EVO von Dörr, Manthey brachte den "Grello" Porsche 911 GT3 R mal wieder auf die Strecke und Prosport den Aston Martin Vantage GT3 mit Pro-Besetzung. Am Ende räumte der Mercedes-AMG GT3 von Landgraf Motorsport ab, die sich jüngst zum ADAC GT Masters Meister krönten. Dieses Mal sorgten Lucas Auer und Mikael Grenier für den Erfolg. Das Duo legte mit einem frühen Stopp bei dem sie sich durch die kürzere Mindeststandzeit "nach vorne tankten" die Basis für den späteren Sieg.

Am Ende der vierstündigen Renndauer sah es kurzzeitig so aus, als könne der Manthey-Porsche von Ayhancan Güven und Debüt-Pilot Morris Schuring den Mercedes noch unter Druck setzen, aber schließlich geriet man unglücklich in eine Code-60-Phase, die den Abstand von 8 Sekunden auf 28 Sekunden anwachsen ließ.

NLS 6 - Nürburgring-Nordschleife - 16. November 2024
Baldauf

Test von HRT mit Ford Mustang auf Nordschleifen

Bei Prosport jubelte man über den dritten Platz. Schließlich setzte man alle Hebel in Bewegung, um eine Pro-Besetzung hinzubekommen. Das gelang mit Marek Böckmann, Adam Christodoulou und Nico Bastian. Für beste Unterhaltung sorgte unter anderem das Überholmanöver von Bastian aus dem Doppelwindschatten des Scherer-Audi (Winkelhock/Stippler) und des Landgraf-Mercedes. Die kurzzeitig übernommene Führung musste er kurz darauf aber wieder abgeben.

Den vierten Platz übernahm HRT im Mercedes mit Salman Owega, Finn Wiebelhaus und Dennis Fetzer. Für die Mannschaft mit Sitz in Meuspath unweit des Nürburgrings war es ein Wochenende, an dem man bereits in die Zukunft schaute. Am Freitag testete man den Ford Mustang, der bei den Fans für viel Aufsehen sorgte und der ab der kommenden Saison auch ein umfangreiches Nordschleifen-Programm abspulen soll.

Krimi-Finale um Titel

Weiter hinten im Feld spielte sich ein echter Krimi um die Meisterschaft ab. Adrenalin Motorsport ging nur mit Außenseiter-Chancen mit dem BMW M240i von Sven Markert, Ranko Mijatovic und Toby Goodman ins Rennen. Favoriten waren eigentlich Moritz Oberheim, Lucas Daugaard und Joshua Bednarski um Porsche Cayman GT4 von W&S Motorsport. Doch die rollten 1,5 Stunden vor Schluss in der eigenen Klasse in Führung liegend auf Meisterschaftskurs einfach aus. Hinterher wurde das Relais der Benzinpumpe als Defektteufel ausgemacht.

NLS 6 - Nürburgring-Nordschleife - 16. November 2024
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Anschließend zitterte sich das Adrenalin-Trio zum Klassensieg, der die Grundvoraussetzung für den Gewinn des Titels war. Denn nach ABS-Problemen am Test-Freitag und am Vormittag im Zeittraining inklusive Leitplanken-Kontakten war der BMW nicht kugelsicher. Für Adrenalin war es der siebte Titel in Folge.

"Ich kann nichts dafür", sagte Teamchef Matthias Unger. Schließlich hofften einige auf etwas Abwechslung nach der Dominanz seines Teams in den vergangenen Jahren. "Wir haben nicht aus eigener Kraft gewonnen. Und ich freue mich nicht, wenn die Konkurrenz ausfällt. Ich habe selbst nicht mehr daran geglaubt und bin da eher Realist."