Es ist ein positives Signal. Über 123 Starter waren beim siebten Lauf zu Nürburgring Langstrecken-Serie gemeldet – und das trotz Terminüberschneidungen mit der DTM, dem GT Masters und der GT Open. Entsprechend schmal besetzt war zwar die GT3-Klasse mit acht Fahrzeugen. Doch das sprach umso mehr für eine solide Starterzahl in den kleineren Klassen, in denen es unter anderem auch um den Kampf um die Meisterschaft ging.
Mit zwei genannten Porsche 911 GT3 war Falken Motorsport mit bereits vier Saisonsiegen auf dem Buckel – inklusive den beiden 24h-Qualirennen – einer der Favoriten in der Top-Klasse. Und dieser Rolle wurde man auch gerecht – wenn auch nicht ganz ohne Komplikationen. "Im Zeittraining musste ich einem Konkurrenten ausweichen, über die Wiese fahren und schlug daraufhin ein", erklärte Klaus Bachler, der den Elfer mit der Startnummer #3 pilotierte. Die Reparatur dauerte wenige Minuten bis vor dem Start.
Fünf Minuten Vorsprung
Doch mit der Pole-Position waren die Voraussetzungen für einen weiteren Sieg bestens. Selbst ein unplanmäßiger Stopp aufgrund eines Problems mit dem GPS-Auge brachte das Duo Alessio Picariello/Bachler nicht aus dem Tritt. Am Ende kreuzte man mit mehr als fünf Minuten Vorsprung die Ziellinie.

Alessio Picariello und Klaus Bachler jubelten über den Sieg.
Zwar hatte auch Picariello einen Aha-Moment im Bereich Metzgesfeld aufgrund eines Bachs auf der Strecke. Der Belgier hatte aber wesentlich mehr Glück als das Schwesterauto mit der Startnummer #4. Wie Picariello erwischte es Tim Heinemann, der gerade das Steuer von Joel Eriksson übernommen hatte, auf der nassen Stelle. Der Einschlag war jedoch heftiger, die Fahrt zurück zur Box nahm viel Zeit in Anspruch. Damit war der mögliche Doppelsieg dahin.
Audi mit Yokohama
Auf dem zweiten Platz landete das neu geformte Duo Frank Stippler/Nico Bastian. Überhaupt war vieles neu Scherer Sport. Der Audi R8 rollte dieses Mal auf Yokohama-Reifen. Und das ziemlich gut, denn Bastian sicherte sich bei seinem Comeback in der GT3-Klasse die schnellste Rennrunde.
Wobei auch hier zwischenzeitlich Aufregung herrschte. Bereits nach der ersten Runde kam Stippler an die Box, weil es Vibrationen am Rad gab. "Wir müssen das noch analysieren", sagte Stippler. Es war ohnehin das erste Mal, dass ein Audi R8 mit Yokohama-Reifen unterwegs war – das Rennen diente also auch als Test.

Der Scherer-Audi war erstmals mit Yokohama unterwegs.
Mit dieser Herangehensweise wollte es zunächst auch HRT angehen, die ebenfalls Yokohama auf dem Mercedes-AMG GT3 montiert hatten. Denn im Zeittraining war nicht mehr als Platz 21 heraus gesprungen. "Wir mussten uns erst einmal einspielen, da ein Großteil des Teams natürlich bei der DTM und beim GT Masters in Hockenheim ist", erklärte Dennis Fetzer. Das Problem: Man bekam die Reifen im verregneten Zeittraining nicht auf Temperatur. "In den ersten eineinhalb Stunden des Rennens sind wir dann mal so mitgerollt", sagt Fetzer, der sich mit Michele Beretta und Jusuf Owega abwechselte. "Zum Schluss hatte ich aber richtig Spaß und wir haben das Rennen auf Platz drei versöhnlich beendet."
Meisterschaftsentscheidung erst beim Finale
Der vierte Rang ging an den ersten Cup-Porsche von Black Falcon (Müller/Nagelsdiek). Für Müller bedeutete dieser Klassensieg auch die Meisterschaft in der Cup 2-Wertung der Porsche Endurance Trophy Nürburgring (PETN). Dahinter landete der Cup-Porsche von W&S Motorsport (Blickle/Scheerbarth/Jahn) und komplettiere damit die Top 5.

Die Cup 2-Wertung ging an Tobias Müller von Black Falcon.
Von W&S Motorsport hätte an diesem Wochenende auch schon der Meister gestellt werden können. Doch der Porsche Cayman mit der Startnummer #962 (Oberheim/Bednarski/Daugaard) verunfallte am Freitag bei den Testfahrten und konnte aufgrund eines gebrochenen Rahmens nicht am Rennen teilnehmen. Dem Trio ist die Meisterschaft in der Cup 3-Wertung der PETN sicher, doch erst beim Finale am 16. November geht es nun um die Krone in der NLS. Denn hier haben auch noch Sven Markert, Ranko Mijatovic und Toby Goodman von Adrenalin Motorsport Chancen.