Nordschleifen-Krieg: Absage der NES-Premiere

Nordschleife: Anfeindungen und Bedrohungen?
Faktencheck zur Absage der NES-Premiere

24h-Rennen 2024

Die Nordschleife als schönste Rennstrecke der Welt ist der kleinste gemeinsame Nenner. Ansonsten verbindet die traditionsreiche Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) und die neue Nürburgring Endurance Serie (NES) nicht viel. Ganz im Gegenteil. Die neue Serie, an der die Nürburgring Holding als Eignerin der Rennstrecke beteiligt ist, tritt nach eigenen Aussagen an, "um den Langstrecken-Rennsport auf der Nordschleife neu zu definieren". Demnach in Konkurrenz zur NLS, die den Breitensport auf der Nordschleife vor 47 Jahren einst begründet hat und unter dem Namen VLN bekannt wurde. Neuerdings ist der ADAC als Titelsponsor mit eingestiegen.

Das Vorspiel zum Zwist der beiden Serien begann bereits Anfang 2023 und schaukelte sich im Lauf des Jahres bis zu mehreren Gerichtsverfahren hoch. Dazu kam es erst deshalb, weil die Nürburgring Holding, die sich damals noch im Hintergrund hielt, der NLS keine Renntermine mehr auf der Nürburgring-Nordschleife zur Verfügung stellen wollte. Wir haben bereits in der Vergangenheit ausführlich von diesem durchaus komplexen Hin und Her berichtet. Das Ergebnis in Kurzform: Beide Serien haben ein Anrecht auf Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife.

Die erste NES-Veranstaltung sollte am kommenden Wochenende (23.3.) stattfinden. Für Freitag und Samstagvormittag waren Testfahrten auf der Nürburgring-Nordschleife geplant, danach die Rennen auf dem Grand-Prix-Kurs. Doch am Dienstag (19.3.) sagte die NES die Rennen ab, verlängerte stattdessen die Testfahrten auf der Nordschleife – mit einer sehr ausführlichen Presseinformation. Die führte in den Social-Media-Kanälen zu heftigen Diskussionen, weil darin unter anderem von Bedrohungen und Anfeindungen die Rede war. Doch was steckt dahinter?