Nascar-Neustart in Darlington: Die Fotos der Geister-Rennen

Bilder vom Nascar-Neustart in Darlington
Geisterkulisse und Maskenzwang

Während in den meisten anderen Serien noch an dem Corona-Comeback gebastelt wird, ist man in der Nascar schon einen Schritt weiter. In der vergangenen Woche nahm die US-Meisterschaft den Rennbetrieb nach gut zwei Monaten Pause wieder auf. Zum Neustart gab es direkt zwei Läufe auf dem Oval-Kurs von Darlington in South Carolina.

Der frühe Wiederbeginn wurde dadurch unterstützt, dass die Nascar-Serie nur auf Strecken in Nordamerika unterwegs ist und die Teams und Fahrer auch alle aus Nordamerika stammen. Bei einer internationalen Serie wie der Formel 1 ist die Logistik deutlich komplizierter, weil Einreisebeschränkungen und Quarantäne-Richtlinien beachtet werden müssen.

Nascar-Equipment wird desinfiziert

Bevor die Motoren erstmals wieder gestartet werden konnten, brauchte es aber auch für das Nascar-Comeback ein umfangreiches Hygiene-Konzept – ähnlich wie in der Fußball-Bundesliga. Im Vorfeld mussten alle Mitarbeiter einen Corona-Test ablegen. Bei der Anreise wurde beim gesamten Personal der Rennställe noch einmal Fieber gemessen. Anschließend desinfizierten Spezialisten das komplette Equipment.

Im Fahrerlager und in der Boxengasse wurde penibel darauf geachtet, dass die Abstandsregeln eingehalten werden. Das Tragen einer Gesichtsmaske war Pflicht. Die Piloten durften den Mund-Nasen-Schutz nur ablegen, wenn sie im Auto saßen. Selbst auf den Siegerfotos mussten die Fahrer die Masken wieder anziehen.

Das erste Rennen am Sonntag (17.5.) wurde den Mitarbeitern in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen gewidmet. Die Namen der Piloten auf den Autos wurden dafür mit den Namen von Alltagshelden im Kampf gegen das Coronavirus überklebt.

Nascar - Darlington - Corona - 2020
NASCAR

Harvick-Donuts vor leeren Rängen

Keiner wusste genau, was im ersten Lauf nach der Pause passieren würde. Um die Zeit an der Rennstrecke zu minimieren, hatten die Verantwortlichen entschieden, auf Trainingsläufe und ein Qualifying zu verzichten. Die Startreihenfolge wurde ausgelost. Ohne Übungseinheit ging es dann direkt ums Ganze.

Um den Teams im Rennen die Chance zu geben, kleine Änderungen an den Autos durchzuführen, wurde das Comeback nach wenigen Runden mit einer sogenannten "Competition-Caution" künstlich neutralisiert. Ohne dass sich die Reihenfolge änderte, durften alle Piloten für einen kurzen Service in die Boxen abbiegen.

Am Ende des 400-Meilen-Rennens hatte Kevin Harvick die Nase vorne. Der Ford-Pilot feierte seinen 50. Sieg in der Nascar-Serie ausgelassen mit einigen Donuts auf der Ziellinie. Beim Aussteigen wunderte er sich allerdings zunächst etwas darüber, dass es keinen Applaus von den leeren Rängen gab.

Nascar - Darlington - Corona - 2020
NASCAR

Hamlin siegt unter Flutlicht

Beim zweiten Rennen am Mittwoch (20.5.) wurde der Start auf die Abendstunden verlegt. Unter Flutlicht fiel es nicht ganz so direkt ins Auge, dass die Tribünen komplett leer blieben. Eigentlich sollte der Lauf über 500 Meilen gehen, doch wegen Regens verkürzten die Organisatoren das Rennen um 20 Runden.

Am Ende setzte sich Denny Hamlin gegen die Konkurrenz durch. Der Toyota-Pilot sorgte nach dem Rennen für besondere Aufmerksamkeit. Er hatte sich für das Siegerfoto nämlich einen speziellen Gag ausgedacht. Er ließ sich ein Foto seines eigenen Gesichts auf den Mundschutz drucken.

Im eng getakteten Kalender geht es schon am Sonntag (24.5.) mit der Action weiter. Von Darlington (South Carolina) reist der Nascar-Zirkus ein paar Meilen weiter nach Charlotte (North Carolina). Dort stehen ebenfalls gleich zwei Rennen innerhalb von nur drei Tagen auf dem Programm.

In der Galerie zeigen wir Ihnen die verrückten Bilder des Nascar-Comebacks in Darlington.