Der französische Hersteller Gaussin ist eigentlich bekannt für seine elektrisch fahrenden Transportplattformen für die Logistikbranche. Künftig wollen die Franzosen aber auch im Segment der Elektro-Lkw mitspielen. Um die Leistungsfähigkeit ihrer Elektro-Plattform zu demonstrieren, soll ein elektrisch angetriebener Gaussin-Truck an der Rally-Raid-Weltmeisterschaft teilnehmen, zu der auch die Dakar in Saudi-Arabien zählt.
Die mit dem H2 Racing getauften Renntruck gesammelten Daten und Erfahrungen sollen in die für 2022 geplante Serienfertigung einfließen. Wie die kommenden Serienmodelle baut auch der H2 Racing auf einem Leichtbau-Skateboard auf, das neben dem elektrischen Antrieb die Brennstoffzelle sowie den Wasserstoffvorrat trägt. Für die späteren Serienmodelle steht alternativ auch eine Version mit Tauschbatterien bereit, die eine Reichweite von 400 Kilometern ermöglichen sollen. Der Batteriewechsel soll in drei Minuten erledigt sein.
Mit 600 kW und 140 km/h durch die Wüste
Im H2 Racing sorgen zwei Elektromotoren mit jeweils 300 kW Leistung für Allradantrieb und damit ein Vorankommen in allen Lagen sowie für eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Energie liefert eine 380 kW starke Brennstoffzelle, ein Batteriepaket mit satten 82 kWh Kapazität puffert die elektrische Energie. Ein spezielles Hochleistungskühlsystem sichert dem Antrieb seine Wohlfühltemperatur. Um die Brennstoffzelle zu befeuern, führt der H2 Racing in seinen Tanks 80 Kilogramm Wasserstoff mit. Im Renntruck genügt das für eine Reichweite von rund 250 Kilometer. Zum Vergleich: Der Toyota Mirai nimmt maximal 5,6 Kilogramm des Gases mit und kommt damit bis zu 550 Kilometer weit. Bei den späteren Serienmodellen des Trucks soll die Füllung der Wasserstofftanks eine Reichweite von 800 Kilometern ermöglichen. Für die Betankung kalkuliert Gaussin 20 Minuten ein.
Damit der H2 Racing sowie die späteren Serienmodelle auch formal überzeugen können, haben die Franzosen Pininfarina als Designer ins Boot geholt. Der Gaussin H2 Racing hat seinen ersten Auftritt bei der Dakar 2022, die am Jahreswechsel startet. Die Serien-Lkw sollen dann im Laufe des Jahres 2022 folgen.