Welche sind die härtesten Motorsport-Veranstaltungen: 24-Stunden-Rennen auf der Rundstrecke oder Rallye-Raid-Events? Je nach Vorliebe und Interessengebiet dürften bei der Beantwortung dieser Frage die Meinungen auseinandergehen. Und doch gibt es keinen Zweifel, dass es sich bei derartigen Marathon-Events um extreme Härtetests für Mensch und Material handelt. Wer hier das Ziel erreicht, dürfte für deutlich mehr gerüstet sein als das, was im automobilen Alltag auf ihn wartet.
Klassen-Platz zwei mit Serienantrieb
Insofern hat Ford nur zu gerne die Baja 1000 ins Testprogramm seines neuen Offroaders eingebaut. Mit einer Wettbewerbsversion des Bronco , genannt "R Prototype", nahmen die Amerikaner in der Klasse zwei der diesjährigen Auflage der hammerharten Rallye-Veranstaltung teil. Nach gut 32,5 Stunden erreichten die Piloten Cameron Steele, Shelby Hall und einige altgediente Ford-Werksfahrer das Ziel. Im Gesamt-Klassement reichte es zwar nur zu Platz 70 von 185 Startern, aber in der eigenen Klasse wurde die Bronco-Mannschaft auf Anhieb Zweiter.

Besonders beachtlich ist diese Leistung vor dem Hintergrund, dass der Bronco R Prototype mit einem serienmäßigen Antriebsstrang bei der Baja 1000 antrat. Der 2,7-Liter-Ecoboost-V6 hat im Zusammenspiel mit der Zehngang-Automatik also nachgewiesen, dass er auch harter Beanspruchung gewachsen ist. Außerdem hat die Ford-Crew bei dem Rennen die finalen Abstimmungen für die Offroad-Fahrmodi des Terrain-Management-Systems vorgenommen.
Viele Baja 1000-Siege für den Bronco
Der Ford Bronco hat eine besondere Verbindung zur Baja 1000: In der frühen Ära des Rennens in den späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahren erreichte der Geländewagen fünf Gesamtsiege. Zudem gab es Siege bei der Schwesterveranstaltung Baja 500 sowie in späteren Jahren zahlreiche weitere Klassensiege. Tuner wie Saleen planen bereits Neuauflagen der historischen Vorbilder, und auch die Renderings einiger Photoshop-Künstler erinnerten bereits an die Bronco-Erfolge bei der Baja 1000.
Übrigens konnte Ford bei der diesjährigen Baja 1000 einen Dreifachsieg einfahren. Bei den Autos von Sieger Luke McMillin, der nur gut 19 Stunden für die knapp 1.450 Kilometer lange Strecke brauchte, sowie der Zweit- und Drittplatzierten Rob MacCachren und Bryce Menzies handelt es sich aber um privat eingesetzte Pickups, die so stark umgebaut wurden, dass sie als waschechte Renn-Prototypen gelten. Bronco-Fahrer Cameron Steele nahm übrigens obendrein ebenfalls mit einem einem dieser "Trophy Trucks" teil – und wurde Gesamt-Vierter.