Verstappen macht in Miami da weiter, wo er vor zwei Wochen in Shanghai aufgehört hatte. Im ersten Freien Training am Freitag (3.5.) drehte der Weltmeister direkt die schnellste Runde. Im zweiten Anlauf mit Soft-Reifen blieb die Uhr kurz vor dem Ende der Session bei 1:28.595 Minuten stehen. Das konnte keiner unterbieten.
Es hätte aber durchaus noch schneller gehen können. Bei seinem Bestzeit-Run verlor Verstappen durch einen kleinen Fehler in der engen Kurve am Ende der langen Geraden fast vier Zehntel. In der Haarnadel hatte sich der Red-Bull-Pilot schon zu Beginn der Session schwergetan. Gleich zwei Mal blieb das linke Vorderrad stehen und Verstappen musste in die Auslaufzone.

Lando Norris konnte und wollte in der ersten Session noch nicht das ganze Potenzial des runderneuerten McLaren zeigen.
Norris mit Lenkungsproblem
So fiel der Vorsprung am Ende mit nur einem Zehntel vor Oscar Piastri am Ende sehr knapp aus. Der Australier deutete an, dass der rundum überarbeitete McLaren einen Schritt nach vorne gemacht hat. Dabei darf Piastri in Miami nur das halbe Upgrade-Paket fahren. Weil nicht alle Teile rechtzeitig fertig wurden, kommt zunächst nur Teamkollege Lando Norris in den Genuss des kompletten Kits.
Norris wurde in der ersten Session allerdings durch ein Problem mit der Servolenkung eingebremst, das nichts mit dem Upgrade zu tun hatte. Sein McLaren lenkte leichter nach links als nach rechts, was für den Piloten natürlich sehr unangenehm war. Außerdem verzichtete der Brite am Ende der Session auf schnellen Runden mit Soft-Reifen. So kam Norris nur auf Rang 16.

Alpine liegt endlich am Gewichtslimit. Im ersten Miami-Training war ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen.
Top 12 innerhalb von sechs Zehnteln
In der Zeitentabelle waren die ersten zwölf Piloten nicht einmal sechs Zehntel voneinander getrennt. Direkt hinter Verstappen und Piastri reihten sich Carlos Sainz (Ferrari), George Russell (Mercedes) und Lance Stroll (Aston Martin) im Klassement ein. Damit kamen fünf verschiedene Autos auf die ersten fünf Plätze.
Im zweiten Teil der Top Ten schaffte es Yuki Tsunoda mit seinem Toro Rosso hinter Sergio Perez und Lewis Hamilton auf Rang acht. Auch die beiden Alpine gaben eine gute Figur ab. Sowohl Esteban Ocon als auch Pierre Gasly lagen am Ende innerhalb der Top Ten. Die französischen Werksrenner sind nach einer harten Diätkur erstmals in dieser Saison am Gewichtslimit.
Die beiden Haas blieben knapp hinter den Top-Ten-Plätzen zurück. Kevin Magnussen, der in Miami als einziger den neuen Unterboden fahren darf, reihte sich auf Platz 12 ein. Nico Hülkenberg probierte dafür einen neuen Aufhängungstrick aus und kam auf Position 13.

Charles Leclerc parkte seinen Ferrari so unglücklich ein, dass er die Session nach nur drei Runden aufgeben musste.
Leclerc-Aus nach drei Runden
Charles Leclerc legte dagegen im ersten Training einen echten Fehlstart hin. Der Monegasse war in seiner dritten Runde am Ausgang von Kurve 16 etwas zu früh auf dem Gas und drehte sich. In der engen Passage schaffte es der Pilot nicht, seinen Ferrari wieder in Fahrtrichtung zu bewegen. Das Auto blieb quer auf der Strecke stehen. Um keine Überhitzung zu riskieren, musste Leclerc den Motor abstellen und aussteigen.
Die Rennleitung ließ die roten Flaggen schwenken, damit das steckengebliebene Rennauto geborgen werden konnte. Acht Minuten dauerte die Unterbrechung insgesamt. Die Frage lautet nun, wie schnell sich Leclerc im Sprint-Qualifying auf die anspruchsvolle Strecke einschießen und Schadensbegrenzung betreiben kann. Ohne weitere Trainingssessions stehen dem WM-Dritten sowohl im Sprint als auch im Rennen schwierige Sessions bevor.