Der renovierte Red Bull Ring liegt BMW besonders gut. Nachdem man im letzten Jahr bereits das komplette Podium besetzt hatte, legten die Münchner in diesem Jahr noch einen oben drauf. Marco Wittmann feierte in Spielberg bereits seinen dritten Saisonsieg - gefolgt von seinen Markenkollegen Augusto Farfus, Timo Glock und Martin Tomczyk. "Das ist heute ein historischer Erfolg für uns - der erste Vierfach-Erfolg seit Hockenheim 1992 und das beste Ergebnis seit unserem Wiedereinstieg", jubelte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. "Heute wird gefeiert, und ab morgen konzentrieren wir uns wieder auf das anstehende Rennen auf dem Nürburgring, wo uns aufgrund der Gewichtssituation sicherlich eine Herausforderung erwartet."
Mercedes-Pilot Wickens bekommt die Schwarze Flagge gezeigt
Ganz aus eigener Kraft gelang Wittmann der Triumph nicht. Der Meisterschaftsführende profitierte nach einem schlechten Start von einem kuriosen Rennverlauf. Und von der Mithilfe seiner BMW-Markenkollegen Farfus und Glock, die ihn in der Schlussphase kampflos vorbei ließen. Durch den Erfolg baute der Führter seine Meisterschaftsführung auf 39 Punkte Vorsprung aus. Sein schärfster Verfolger Mattias Ekström wurde nur 7. Als bester Audi-Pilot überquerte Timo Scheider die Ziellinie auf Platz fünf. Dahinter belegte Adrien Tambay den sechsten Rang. Jamie Green, Chrisitan Vietoris und Bruno Spengler sammelten die letzten Zähler.
Kontrovers Szenen ereigneten sich rund um Mercedes. Die Rennleitung bestrafte Pole-Setter Robert Wickens nach dem Reifenwechsel wegen eines Unsafe Release. Da Mercedes die Durchfahrtsstrafe jedoch ignorierte und Wickens nicht informierte, wurde dem Kanadier die Schwarze Flagge gezeigt. "Die Strafe hat mein Rennen zerstört und mich einen möglichen Sieg gekostet", berichtete der Norisring-Sieger.
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff blies ins selbe Horn. "Aus unserer Sicht war es ganz klar kein Unsafe Release. Die Entscheidung ist für mich nicht nachvollziehbar, zumal sie nicht konsistent mit anderen Entscheidungen ist, die getroffen wurden. Allerdings müssen wir die Strafe akzeptieren, so sind nun mal die Regeln" erklärte der Österreicher.
Rennleitung spricht weitere Strafen aus
"Wir haben zu diesem Zeitpunkt in Führung gelegen und das Auto hat sehr gut funktioniert. Mit dieser Entscheidung wurde in ein sehr spannendes Duell um den Sieg eingegriffen. Ich denke, wir müssen in der Zukunft im Zweifel für das Racing agieren. Das sind wir allen Fans der DTM, von BMW, Audi und Mercedes schuldig."
Die Kommissare verdonnerten auch Pascal Wehrlein zu einer Durchfahrtsstrafe, weil ihn seine Crew gefährlich in die Boxenfahrspur zurückschickte, wo er einen Kontrahenten traf. Wehrlein bekam von Mercedes - im Gegensatz zu Wickens - die Anordnung, die Strafe anzutreten. Kurze Zeit später war das Rennen für den Youngster jedoch beendet. Wehrleins Mercedes zeigte sich nach der Berührung in der Box zu stark beschädigt.
Nicht ungestraft davon kam auch Audi-Fahrer Jamie Green Der Brite trat den Wechsel von der weichen auf die härtere Mischung einen Umlauf zu spät an und musste zur Strafe einmal langsam durch die Box rollen.