Die DTM erfindet sich mal wieder neu. So langsam werden die Vorstellungen von Serienboss Gerhard Berger in die Realität umgesetzt. Der Wunsch nach mehr Leistung und weniger Abtrieb wurde endlich erfüllt. Die neuen DTM-Renner sollen deutlich schwieriger zu fahren sein als ihre Vorgänger und dadurch auf der Strecke mehr Action liefern.
Beim Auftakt der einzigen offiziellen Testfahrten am Lausitzring bekamen die Fans diese Woche einen ersten Vorgeschmack auf das, was sie dieses Jahr erwartet. Und so viel lässt sich schon jetzt sagen: Die neue DTM macht Appetit auf die neue Saison, die Anfang Mai in Hockenheim beginnt. Die Autos sehen spektakulär aus und sie klingen auch gut.
Nachdem die Umstellung von V8-Saugmotoren auf Vierzylinder-Turbos bekannt wurde, zeigten sich einige Fans besorgt, dass die Klangkulisse darunter leiden würde. Doch nach den ersten Runden mit den zwangsbeatmeten Rennwagen können wir Entwarnung geben. Der Sound ist vielleicht einen Tick leiser, klingt dafür aber ein gutes Stück aggressiver.

Neue DTM-Autos zwei Sekunden schneller
Auch die Sorge, dass die Rundenzeiten durch die Abtriebsveringerung (kleinerer Frontsplitter, kleinerer Heckflügel) deutlich langsamer werden, erfüllte sich zum Glück nicht. Der Leistungszuwachs von 500 PS auf 610 PS ließ die neuen Autos bei den Tests rund zwei Sekunden schneller um den Kurs fliegen. Und mit der neuen Overboost-Funktion lassen sich kurzzeitig sogar 640 PS mobilisieren.
Apropos Overboost: Die Zusatzleistung lässt sich auf Knopfdruck am Lenkrad abrufen. Wie oft die Piloten den sogenannten „Push-to-Pass-Button“ im Rennen drücken dürfen, steht allerdings noch nicht fest. Um Überhol-Action zu garantieren, können die Piloten die Mehrleistung auch noch mit dem bekannten Klappflügel kombinieren.
Für Extra-Spannung sorgt in diesem Jahr auch der Start. Die Piloten können ihre neuen Autos an der Ampel nicht mehr per Handbremse vorspannen. Damit dürfte die Fehlerrate beim Losfahren deutlich steigen. Von den Ingenieuren hören wir, dass bei den Startübungen im Rahmen der Tests jede Menge schief ging. Dadurch rechnen wir mit deutlich mehr Platzverschiebungen auf den ersten Metern.

Aston Martin & Kunden-Audis ersetzen Mercedes
Neu ist dieses Jahr auch die Zusammensetzung des Feldes. Als dritter Hersteller kommt Aston Martin um die abgewanderten Mercedes zu ersetzen. Der Rennstall R-Motorsport bringt gleich vier Vantage-Renner an den Start. Neben den sechs Werksautos von Audi und BMW sind auch noch zwei Kunden-Audi RS5 dabei. Das Privatteam WRT hat dafür Pietro Fittipaldi und Jonathan Aberdein verpflichtet.
Über das Kräfteverhältnis lässt sich gut zwei Wochen vor dem Saisonstart noch nicht viel sagen. Die Testfahrten sind wie immer schwer zu lesen. Dem ersten Eindruck nach könnte BMW ein wenig hintendran liegen. Aber das ändert sich in der DTM ja bekanntlich je nach Strecke schnell.
In der Galerie zeigen wir Ihnen die neuen DTM-Renner der Saison 2019, viele davon schon im fertigen Design.