Björn Waldegaard gestorben: Erster Rallye-Weltmeister ist tot

Björn Waldegaard gestorben
Erster Rallye-Weltmeister ist tot

Björn Waldegaard
Foto: McKlein

Er war ein Mann der ersten Stunde. Als die Rallye-Weltmeisterschaft für Marken 1973 zum ersten Mal ausgetragen wurde, war Björn Waldegaard schon eine feste Größe in der Weltspitze. Der Mann aus dem Solna war mit zwei Siegen bei der Rallye Monte Carlo 1969 und 1970 einer der Mitbegründer des Mythos Porsche 911. Der Schwede war ein echter Allrounder und war auf allen Belägen schnell. Als er 1975 zum alles dominierenden Lancia-Team stieß, musste ihn das Team per Stallorder einbremsen, um zu verhindern, dass er im Stratos den italienischen Superstar Sandro Munari demontierte.

Björn Waldegaard litt an Krebs

Als der Motorsportweltverband FIA 1979 eine Weltmeisterschaft für Fahrer aus der Taufe hob, war Waldegaard der erste Titelträger. Der stille Schwede war der einzige Topmann der Rallye-Szene, der sich über 20 Jahre in der Weltspitze halten konnte. Seine Konstanz, sein Gefühl für die Zumutbarkeit des Materials, und nicht zuletzt seine Liebe zum afrikanischen Kontinent machten ihn in den achtziger Jahren zu einem Spezialisten für die legendäre Safari-Rallye, die er vier Mal gewann – zuletzt 1990 in einem Toyota Celica – im Alter von 46 Jahren. Erst als fast 50-jähriger gelang es ihm nicht mehr, ein Cockpit für den WM-Lauf in Kenia zu ergattern.

Nach seiner aktiven Karriere als Profi verlegte sich "Walle" auf Gastspiele bei historischen Rallyes. In Deutschland war er fast jeden Juli Stammgast beim Eifel Historic Rally Festival in Daun. Eben dieses musste Waldegaard wegen Rückenproblemen in diesem Jahr auslassen. Kurz danach wurde bei ihm ein Krebsleiden festgestellt, bei dem keine Chance auf Heilung bestand. Björn Waldegaard starb am 29. August 2014 in seiner Heimat Schweden im Alter von 70 Jahren.