Ferrari 512 M Auktion: Porsche-Jäger zum Hammer-Preis

Ferrari 512 M aus Steve-McQueen-Film
Porsche-917-Jäger mit Hammer-Preis

Enzo Ferrari war erbost. Als "Il Commendatore" von der Entscheidung des Automobil-Weltverbands erfuhr, das Reglement für das 24h-Rennen in Le Mans umzuwerfen, stellte er sein Prototypen-Programm ein und griff zum Äußersten: Das Werksteam boykottierte 1968 den Klassiker an der Sarthe. Basta!

Im Mittelpunkt des Streits standen reformierte Hubraum-Vorgaben. Offiziell von Sicherheitssorgen ergriffen, befanden die Regelhüter, dass die Spitzenautos (Gruppe 6) nur noch kleinere Drei-Liter-Aggregate benutzen sollen. Zu diesem Zeitpunkt tobte in Frankreich das Erzduell zwischen den Ford GT40 und Ferraris P-Serien-Evolutionen.

Übersetzt in Sound bedeutete dies: basslastiges 7-Liter-V8-Donnern vs. orchestrale 4-Liter-V12. Sowohl das mächtige blaue Oval als auch die rote Manufaktur hätten durch ihre parallelen Formel-1-Engagements die Basis für das Downsizing gehabt. Nur scheiterte es jeweils an der Bereitschaft. Ein Ausweg in Richtung mehr Hubraum wäre grundsätzlich die Gruppe 4 gewesen.

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Politischer Zoff und Porsches Regelzauber

In dieser Klasse hätte Ferrari zwar weiter große Motoren-Geschütze auffahren können, aber die anfängliche Regelfassung wies wegen des obligatorischen Straßenbezugs eine Homologations-Hürde von 50 Autos auf. Der schon damals mythischen Italo-Marke fehlte für solche Späße aber schlicht die Kohle. Zudem erkannte Enzo Ferrari in diesem Umstand den Versuch, vermögenden Konzernen eine Regellücke zu öffnen.