Saab 900 Turbo Concept 2025: Comeback mit Remake?

Saab 900 Turbo Concept 2025
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Könnte so ein Saab-Comeback gelingen?

Saab 900 Turbo Concept 2025 by Erik Wankerl © Erik Wankerl 12 Bilder

Design-Professor Erik Wankerl hat den Saab 900 Turbo mit KI neu designt und so die klassische Formensprache des Kultautos in die Neuzeit übersetzt. Könnte so ein Saab-Comeback aussehen?

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Erik Wankerl, laut eigener Aussage Saab-Fan seit Kindesbeinen, hat mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) einen modernen Saab 900 Turbo entworfen. Das Modell sei "für Ingenieure und Designer besonders", weil die Form der Funktion folge, erklärt der Design-Professor. Als Beispiel nennt er das Zündschloss, das Saab zwischen den Sitzen positioniert hat, damit sich niemand daran verletzen kann. Eine eigensinnige Lösung, wie sie typisch für Saab ist.

Typisch Saab: Turbo

Ein weiteres Beispiel ist die Turbotechnik, die früher als andere Hersteller in der Großserie bei Benzinmotoren eingesetzt hat. Der aufgeladene Vierzylindermotor im 99 Turbo, und später der 900 Turbo hatte so viel Leistung wie anderswo ein Sechszylinder mit weit mehr Hubraum. Wenn man so will, war diese Technik ein frühes Downsizing-Konzept – Sprit sparen mit kleineren Motoren, die durch Aufladung bei Bedarf reichlich Leistung bieten. Nachdem inzwischen praktisch alle Hersteller Turbomotoren einsetzen, hat Saab ein Alleinstellungsmerkmal verloren.

Ein weiteres Saab-Merkmal ist die typische Form mit steiler Frontscheibe und schrägem Heck. Der 900 war in den 80er-Jahren erste Wahl für Art Direktoren und Architekten – so will es das Klischee. Tatsächlich sprach der Dreitürer aus Trollhättan all jene an, die genügend Geld für einen BMW oder Mercedes hatten, aber keinen haben wollten. Zum Beispiel, weil sie abseits des Mainstreams unterwegs waren, und ein Saab ein perfektes Statement dafür war.

© Bilweb Auctions
Saab 900 Turbo Talladega (1998) mit 624 Kilometern Youngtimer für über 30.000 Euro versteigert

Saab 9-3: nicht gut getroffen

Wankerl, der selbst einen 900 besaß, war "todtraurig, dass die Marke gestorben ist." Der letzte Saab lief im Frühjahr 2014 vom Band in Trollhättan. Wobei Wankerl den 1993 präsentierten 900 auf Basis einer GM-Plattform "nicht richtig gut getroffen" fand. Bei diesem Modell, das zunächst als 900 und später als 9-3 verkauft wurde, habe optisch die Sportlichkeit gefehlt. Die wollte Wankerl bei seinem neuen Entwurf unbedingt drinhaben.

Rund zehn Jahre, nachdem in Trollhättan der letzte Saab gebaut wurde, und gut 30 Jahre nach dem Produktionsende des klassischen 900 kam Wankerl auf die Idee mit der Neuauflage aus Bits und Bytes: "In den letzten Jahren kamen mit Mini, Fiat 500 und Renault 5 Retro-Autos auf den Markt", erklärt der Designer. Dazu kämen die Möglichkeiten generativer KI.

Mit KI zum modernen Saab

In einem Dialog mit Chat GPT, einer künstlichen Intelligenz, die Texte und Bilder generieren kann, habe er bei der KI zunächst Wissen zum Saab 900 aufgebaut. In mehreren Befehlen, sogenannten Prompts, hat sich Wankerl stufenweise einer modernen Interpretation des Klassikers angenähert. Er wollte "den Grundcharakter der Form mit modernen Elementen beibehalten." Mithilfe des Bildbearbeitungsprogramms Photoshop gab Wankerl dem KI-Saab den letzten Schliff und lud das Ergebnis auf Linkedin hoch. Auf der Business-Plattform hat der Entwurf eines modernen Saab 900 "genau das ausgelöst, was ich wollte". Die Resonanz war positiv: Manche Nutzer wünschten sich, dass Saab wiederkommen möge, andere diskutierten den Nutzen von Künstlicher Intelligenz im Designprozess.

Fazit

Erik Wankerl, Designer, Professor, und ehemaliger Saab-Besitzer, hat mithilfe künstlicher Intelligenz eine moderne Interpretation des Saab 900 Turbo geschaffen. Der Entwurf orientiert sich am Urmodell des Turbo-Pioniers und hat auf Linkedin positive Resonanz verursacht. Obwohl Retro-Elektroautos von Mini, Fiat und Renault große Sympathien bekommen, scheint eine Neuauflage des klassischen 900 in weiter Ferne zu liegen. Der Rüstungskonzern Saab AB hat die Rechte an der Marke und kein Interesse an einer Automobilproduktion. Schade eigentlich, denn der Entwurf greift typische Merkmale des sympathischen Klassikers gekonnt auf.

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