Das Yoke-Lenkrad für die neuen Varianten von Tesla Model S und Model X ist wegen seiner einem Steuerhorn ähnelnden Form umstritten – aber eine klassisch runde Variante gibt es für die Modelle nicht mehr. In den USA ist das ungewöhnliche Lenkrad zulassungsfähig, ob es auch in Europa eine Chance auf Zulassung hat, ist bisher nicht bekannt. Für seine Kompaktmodelle Model 3 und Model Y bietet Tesla das neue Lenkrad jedenfalls noch nicht an. Das ruft den chinesischen Hersteller Hansshow auf den Plan – die Chinesen bieten schließlich bereits mehrere selbstentwickelte Tesla-Zubehörkomponenten an.

Kleiner Vorteil in Kombination mit weiterem Zubehör
So richtig echte Vorteile scheint das Yoke-Lenkrad kaum zu bieten. Klar, es sieht deutlich anders aus als herkömmliche Lenkräder und bei der Fahrt geradeaus gewährt es eine bessere Sicht auf die Instrumente – aber direkt vor dem Fahrer platzierte Instrumente gibt es bei Model 3 und Y nicht. Hier kommt wieder Hansshow ins Spiel: Die Chinesen bieten für Tesla-Modelle auch Nachrüstinstrumente an, die einige Tesla-Fahrer anscheinend gern nutzen.

Fahrer kann Original-Lenkrad behalten
Hansshow baut das Yoke-Lenkrad auf Basis des Lenkrads aus Model 3/Model Y nach. Dafür benötigen die Chinesen nicht das originale Lenkrad des jeweiligen Tesla-Fahrers – sie bauen es selbst komplett neu. Sollte sich der Fahrer später für eine Rückrüstung entscheiden, kann er jederzeit wieder sein altes Original-Lenkrad verwenden. Für mehr Luxus gibt es sogar Varianten mit echtem Karbon und Alcantara. Tesla selbst nutzt hier nur mit Karbonfolie überzogene Kunststoff-Bauelemente.

Den einfach wirkenden Umbau zeigt Youtuber i1Tesla: Das Lösen von ein paar Schrauben und das Umsetzen des Airbags genügen anscheinend. Dann fährt er mit dem neuen Yoke-Lenkrad eine Runde, was ein bisschen ungelenk aussieht. Nach der Fahrt schwärmt i1Tesla allerdings davon, wie komfortabel die Fahrt mit dem neuen Lenkrad sei. Tester des kalifornischen Magazins Motortrend fanden aber, dass das neue Lenkrad beispielsweise paralleles Einparken erschwert. Eine Wendung über drei Punkte oder mehr soll noch deutlich unangenehmer sein, da der Fahrer mit einer Hand das viereckige Lenkrad führen muss, während er mit der anderen Hand versucht, den virtuellen Schalthebel zu steuern – warnen die Motortrend-Tester. Auf Model 3 und Model Y lässt sich diese Erfahrung nur bedingt übertragen, da Tesla seinen Kompakt-Modellen noch einen echten Gangwahlhebel spendiert.
Keine Zulassung und Umbau nur durch Fachmann
Deutsche Tesla-Fahrer sollten angesichts solcher Umbau-Vorschläge vorsichtig sein: Das Lenkrad muss hierzulande für das entsprechende Tesla-Modell zugelassen sein – das Yoke-Lenkrad hat so eine Zulassung aktuell noch nicht. Und die Demontage und anschließende Wieder-Montage des Airbags mag einfach aussehen – aber hierzulande dürfen nur dafür ausgebildete Mechaniker mit dem sprengstoffhaltigen Bauteil arbeiten. Auf dem US-Markt kostet das Hansshow-Yoke-Lenkrad 1.099 bis 1.259 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 920 bis 1.054 Euro).