Als Basis für diesen ganz besonderen Umbau dient die US-Version des Ford Focus aus dem Jahr 2003. Der Vorbesitzer begann mit den umfangreichen Arbeiten, die der aktuelle Eigentümer 2020 vollendete: Er setzte dem Kompaktwagen einen 5,0-Liter-V8 unter die Haube, rüstete ihn auf Hinterradantrieb um und lackierte ihn leuchtend orange. Jetzt bietet er seinen Focus V8 RWD (Rear Wheel Drive) bei der US-Auktions- und Verkaufsplattform Bring a Trailer an.

Anbauteile vom Special Vehicle Team
Die knallige Lackierung in Ford Fury Orange ist erst im Jahr 2020 frisch auf den Focus gekommen. Außerdem hat sein Besitzer vorn SVT-Stoßfänger (SVT: Special Vehicle Team – bei Ford zuständig für die stärksten Modelle) montiert, Nebelscheinwerfer integriert und die Seitenscheiben sowie die Heckscheibe dunkel getönt. Auf den 17-Zoll-SVT-Leichtmetallfelgen sitzen Reifen der Budgetmarke Velozza.

Innen nur vorsichtig modifiziert
Der Innenraum des Focus V8 ist vergleichsweise unspektakulär eingerichtet: Vorn gibt es Schalensitze und hinten eine geteilt umklappbare Rückbank. Das Gestühl ist mit schwarzem Vinyl und gemusterten Stoffeinsätzen bezogen. Auch das Armaturenbrett, die Türverkleidungen und die Teppiche sind schwarz. Die hellen SVT-Instrumente bestehen unter anderem aus einer Geschwindigkeitsanzeige, deren Skala bis 160 Meilen pro Stunde (257 km/h) reicht. Die Serienpedale hat der Besitzer gegen eine Aluminium-Pedalerie getauscht und der Schalthebel ist ein über Amazon vertriebener sogenannter Pro 5.0 Short-Throw-Shifter, den auch Mustangfahrer gern einsetzen, um die Schaltwege zu verkürzen. Und auch wenn die Besitzer ihren heißgemachten Focus anscheinend bei hitzigen Rennen auf der Rennstrecke eingesetzt haben: Die Klimaanlage ist defekt.

Hinterachse vom Ford Mustang
Zum Geschwindigkeits-Abbau kommen rundum Scheibenbremsen zum Einsatz und das Fahrwerk haben die Tüftler vorn mit einem Rohr-Querträger und neuen Stabilisatoren verstärkt, um besser mit dem im Vergleich zum Serien-Vierzylinder deutlich höheren Gewicht des V8 zurechtzukommen. Da der Focus auf Hinterradantrieb umgerüstet ist, ist dort die Aufhängung komplett neu: Eine Ford-8,8-Zoll-Hinterachse ist an einem verstellbaren Gewindefahrwerk aufgehängt. Die "Ford 8.8 axle" haben Ingenieure ursprünglich für Trucks wie den Ranger und den F-150 entwickelt, später kam sie auch im Ford Mustang zum Einsatz. Da durch den Hinterradantrieb kein Platz mehr für den Tank war, gibt es jetzt einen zehn Gallonen (37,9 Liter) fassenden Edelstahl-Tank im Kofferraum. Die Servolenkung haben die Focus-Fahrer ebenfalls aus dem Mustang übernommen.

Modifizierter V8-Motor
Der spektakulärste Umbaumaßnahme ist bei diesem Focus der Einsatz des 5,0-Liter-V8-Motors. Der Motor kommt von einem sogenannten Fox-Body-Mustang, also einem Mustang der dritten von 1978 bis 1993 gebauten Generation. Allerdings haben die Tüftler das Triebwerk auch noch mit einer Ford-Performance-E303-Nockenwelle, GT40-Zylinderköpfen und einem Cobra-Ansaugkrümmer modifiziert. Die Auspuffkrümmer sind nach vorn gerichtet, die Endrohre schauen rechts und links aus den vorderen Kotflügeln. Für die Kraftübertragung gibt es ein manuelles Tremec-Fünfgang-Schaltgetriebe und die oben genannte 8,8-Zoll-Hinterachse mit einem Ford Motorsport-Sperrdifferential, das eine Übersetzung von 3,73 zu 1 hat.

Für 27.500 Dollar verkauft
Der Focus V8 RWD ist laut Eigentümer unfallfrei und 70.000 Meilen (112.654 Kilometer) gefahren – davon gehen 2.500 Meilen (4.023 Kilometer) auf das Konto des aktuellen Eigentümers.
Die Auktion brachte 27.500 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 23.137 Euro).