Ob nun die hohe Sitzposition, die große Anhängelast, Zuladereserven oder einfach der Spaß an einem kultigen Auto kaufentscheidend sind, sei dahingestellt. Kaufgründe für einen Geländewagen gibt es viele. Aber seit die Spritpreise im vergangenen Jahr Rekordhöhen erreicht haben, ist die Nachfrage kräftig gesunken, wie die Gebrauchtwagenpreise zeigen.
Schlechte Schadstoffeinstufungen drücken den Wert für gebrauchte Offroader
Den Wert drückt aber auch die zum Teil schlechte Schadstoffeinstufung: Viele Offroader schaffen nur die Anforderungen der Euro 3-Norm und erhalten somit nur die gelbe Plakette. Damit wird die Einfahrt in viele Umweltzonen demnächst ein Problem, und nicht für alle Modelle sind Rußpartikelfilter verfügbar. Daher sollte man sich vor dem Kauf einen Überblick über die aktuelle Situation verschaffen.
Bei der Entscheidung für einen gebrauchten Geländewagen steht man oft vor der Qual der Wahl: Soll es eher ein SUV sein, der mehr Pkw-artige Fahrleistungen und Komfort verspricht, oder möchte man lieber einen Charakterdarsteller, der vor keinem noch so schweren Gelände zurückschreckt, aber eine gewisse Kompromissbereitschaft in Sachen Alltagstauglichkeit abverlangt?
Gebrauchte Geländewagen: Vor dem Kauf den Unterboden ansehen
Auf jeden Fall sollten sich Kaufinteressenten nicht vom obligatorischen Hinweis, das Auto sei nie im Gelände gewesen, abspeisen lassen. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser. Kratzspuren am Unterboden sind meist ein deutliches Zeichen, dass der Offroader artspezifisch eingesetzt wurde. Besonders bei Autos mit Schaltgetriebe kann dann ein erhöhter Kupplungsverschleiß eine Begleiterscheinung sein.
Der gesamte Antriebsstrang leidet nicht selten auch unter einer häufigen Nutzung als Zugfahrzeug. Besondere Vorsicht ist bei solchen Geländewagen geboten, die mit allerlei Zubehör wie Unterfahrschutz oder Schnorchel für derbe Touren vorbereitet wurden. So etwas macht niemand aus Jux. Folglich sollte man gezielt nachfragen, was mit dem Fahrzeug alles angestellt wurde.
Gerade bei so kernigen Fahrzeugen wie Land Rover Defender oder Mercedes G sind Ausflüge in die nordafrikanische Wüste nichts Ungewöhnliches. Solche Touren im meist vollbeladenen Auto über derbe Pisten führen zu weit höheren Verschleißerscheinungen als der Familienurlaub an der italienischen Adria.