Heidfeld: Ich habe mir nach dem Boxenstopp, der mich von Platz vier auf zwei gebracht hat, Energie gespart, um am Ende pushen zu können. Das hat ganz gut geklappt. Ich hatte nach Kurve 19 Windschatten und war so nah dran an Nicolas wie noch nie. Das war die beste Chance, an ihm vorbeizuziehen, und der Angriff war aus meiner Sicht gut vorbereitet. Er ist zunächst leicht in die Mitte gezogen, was ok war. Dann hat er aber weiter nach links gelenkt und ist in mich gefahren. Danach war ich nur noch Passagier.
Heidfeld: Ich habe die Hände vom Lenkrad genommen und die Muskeln angespannt. Dann hoffst du nur noch, dass es nicht so schlimm wird, wie du befürchtest. Ich war überzeugt, dass es schlimm wird. Am Ende wurde ich aber zum Glück positiv überrascht.
Heidfeld: Ich war nach dem Unfall beim Arzt und habe mich durchchecken lassen. Eigentlich tut mir nur die linke Wade weh. Morgen werden wohl aber noch Nackenschmerzen hinzukommen.
Heidfeld: Von außen betrachtet, war es sicher einer der schlimmsten, ja. Von den Schmerzen her aber nicht. Oft ist es so, dass das, was brutal aussieht, für die Fahrer gar nicht so schlimm endet. Bei einem Überschlag geht viel Energie verloren. Viel heftiger ist ein frontaler Aufprall, der das Auto direkt abbremst. Es war aber definitiv einer der ärgerlichsten Unfälle meiner Karriere. Es gibt nur ein einziges erstes Formel E-Rennen in der Geschichte. Ich habe mich von Platz sechs nach vorne gearbeitet und hätte es gewinnen können. Vor der letzten Kurve stand ich kurz vor dem Sieg.
Heidfeld: Wie das so oft ist: zwei Fahrer, zwei verschiedene Meinungen. Wenn man sich die Fernsehbilder anschaut, ist es aber offensichtlich. Er hat von der Rennleitung eine Strafe erhalten und wird im nächsten Rennen zehn Plätze zurückgestuft. Ich bin froh, dass also nicht nur ich die Situation so gesehen habe. Dennoch: Die Strafe bringt mir im Nachhinein nichts mehr. Ich muss aber auch sagen: Nicolas ist mein Freund, und ich weiß, dass er es nicht absichtlich gemacht hat.
Heidfeld: Super. Die Quali lief etwas enttäuschend mit Platz sechs (Anm. d. Red.: Startplatz fünf wegen Strafversetzung von Franck Montagny), aber ich konnte mir gleich in der ersten Ecke außen herum Karun Chandhok schnappen. Vom Energielevel war ich top, ich hätte sogar den ersten Stint noch eine Runde länger fahren können, aber der Funk war ausgefallen. Mit dem zweiten Auto habe ich - wie gesagt - Energie gespart für eine Schlussattacke.
Heidfeld: Es war so, wie ich es mir erhofft habe. Die Stimmung war super und das Rennen spannend bis zum Schluss. Wichtig ist, dass wir gesehen haben, dass die Autos sicher sind, und die Strecken ebenso.
Heidfeld: Natürlich sind wir nicht so schnell wie die Formel 1. Wenn wir das wären, würde uns die FIA auf solchen Kursen gar keine Genehmigung geben. Für die Stadt sind wir schnell genug. Es ist immer schwierig, Autos voll am Limit zu bewegen. Und wir sind alle gute Fahrer und Topteams.