Gen3: Porsche testet neuen Formel-E-Rennwagen

Porsche-Testfahrt mit Gen3-Renner
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Porsche-Rollout mit Gen3-Auto

Porsche-Rollout - Pascal Wehrlein - Formel E - Gen3 - Weissach - 2022 © Porsche 8 Bilder

Porsche hat erstmals den neuen Formel-E-Rennwagen in Weissach getestet. Ab nächster Saison setzen die Formel-E-Teams die dritte Generation der Autos ein. Die Fahrzeuge legen deutlich an Leistung zu.

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Porsche-Fahrer Pascal Wehrlein hatte als Erster das Vergnügen, das Einsatzauto der neuen Formel-E-Generation zu testen. Im Entwicklungszentrum Weissach drehte der 27-Jährige seine Runden im sogenannten Gen3-Auto. Gesamtprojektleiter Formel E Florian Modlinger zeigte sich anschließend zufrieden und kündigte an, sich bald noch tiefer auf die Leistungsfähigkeit des Autos zu konzentrieren: "Wir werden dabei die Systeme noch besser aufeinander abstimmen und dann zeitnah auch an der Performance des Autos arbeiten."

Auch Pascal Wehrlein war angetan nach seinem Debüt im neuen Rennwagen. Für den gebürtigen Sigmaringer war es "ein sehr interessanter Tag" und "eine tolle Erfahrung, erstmals unser neues Gen3-Auto zu fahren". Die maximale Leistung rief Porsche bei dem Rollout noch nicht ab. Wehrlein freut sich schon darauf den Rennwagen "bald mit voller Leistung testen zu können". Das Gefühl im Fahrzeug mache Appetit auf mehr.

Porsche ist damit das erste Team der Elektroserie, das den neuen Formel-E-Rennwagen getestet hat. Die Konkurrenz dürfte demnächst nachziehen und ihre Rollouts mit dem neuen Auto absolvieren. Offiziell möglich sind erste Testfahrten seit dem 1. Mai.

© Porsche

Auf der Teststrecke des Porsche-Entwicklungszentrums Weissach testete das Formel-E-Team den neuen Gen3-Rennwagen.

Leistung und Rekuperation steigt an

Die neue Fahrzeuggeneration kommt dann ab der nächsten Saison zum Einsatz und ist deutlich leistungsstärker als das aktuelle Auto. Der Rennwagen soll insgesamt bis zu 350 kW leisten. Die aktuell verwendeten Gen2-Autos hingegen schaffen lediglich 250 kW. Die maximale Höchstgeschwindigkeit soll von 280 km/h auf 320 km/h ansteigen. Der neue Rennwagen rekuperiert 40 Prozent der Energie. Das ist ein großer Fortschritt gegenüber den 25 Prozent des aktuell eingesetzten Formel-E-Wagens.

Interessant wird zu sehen sein, wie sich der zusätzliche Elektromotor an der Vorderachse auf das Fahrverhalten auswirkt. Bis jetzt rekuperierte nur die hintere Antriebseinheit am Heck 250 kW. Die Motoren vorne mit 250 kW und hinten mit 350 kW sollen künftig insgesamt 600 kW rekuperieren können.

Das bringt auch technische Vorteile: Die hinteren Hydraulik-Bremsen werden überflüssig. Auch bei der Größe der Energiespeicher konnten Fortschritte erzielt werden. Die neuen Gen3-Autos verfügen über eine kleinere Batterie, das spart Gewicht. Damit verliert der neue Rennwagen 60 Kilogramm gegenüber seinem Vorgänger. Diät geglückt.

© Porsche

Gesamtprojektleiter Florian Modlinger und Fahrer Pascal Wehrlein zeigten sich zufrieden mit dem ersten Rollout.

Kampf um den Titel

Porsche will ab der kommenden Saison im Kampf um den Titel mitmischen und ihn erstmals nach Stuttgart holen. In der aktuellen Saison dürfte es schwer werden, noch in den WM-Kampf einzugreifen. Die letzten Rennen in Monaco, Berlin und Jakarta verliefen für das Team unglücklich.

André Lotterer liegt aktuell auf Platz 7 in der Fahrerwertung und hat 62 Punkte Rückstand auf den Führenden Stoffel Vandoorne. Wehrlein rangiert vier Punkte und einen Rang dahinter. Vor allem der Ausfall von Wehrlein in Führung liegend in Monaco schmerzt immer noch sehr.

In Jakarta triumphierte zuletzt Jaguar-Pilot Mitch Evans. Während Wehrlein Platz 8 erreichte, wurde Lotterer 11. Die Rennkommissare versahen ihn mit einer 5-Sekunden-Strafe. Aus ihrer Sicht hatte er eine Kollision mit dem amtierenden Weltmeister Nyck de Vries verursacht.

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