GP Niederlande: Zandvoort fliegt 2027 aus dem Kalender

Niederlande-GP ohne Zukunft
Zandvoort fliegt 2027 aus dem Kalender

GP Niederlande 2024

Die Verhandlungen hatten sich schon eine Zeit lang hingezogen. Hinter den Kulissen wurde viel diskutiert, wie man das Rennen in Zandvoort langfristig im Formel-1-Kalender halten kann. Die letzte Hoffnung der niederländischen Fans bestand in einer jährlich alternierenden Austragung mit dem Rennen in Spa-Francorchamps. Doch am Ende konnte leider keine Lösung gefunden werden.

Wie die Formel-1-Verantwortlichen am Mittwoch (4.12.) offiziell mitteilten, wird der Vertrag mit dem Niederlande-Grand-Prix nur noch um ein einziges Jahr bis 2026 verlängert. Für weitere Austragungen in den Jahren danach ist kein Geld da. Den Veranstaltern ist das finanzielle Risiko einfach zu groß.

Das Rennen in den Nordsee-Dünen ist stark abhängig von Max Verstappen. Keiner weiß, wo der Lokalmatador nach 2026 fahren wird und wie konkurrenzfähig sein Auto dann ist. Schon in der aktuellen Saison hatten die Organisatoren Probleme, die Tribünen zu füllen. Das sah in der Saison 2021 noch ganz anders aus. Im Jahr des ersten Verstappen-Titels hätte man doppelt so viele Tickets verkaufen können.

Charles Leclerc - Oscar Piastri - Formel 1 - GP Niederlande - 25. August 2024
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Interesse bei den Fans geht zurück

Doch trotz der beispiellosen Erfolgsserie des Red-Bull-Piloten ist das öffentliche Interesse seitdem immer weiter abgekühlt. Deshalb haben die Promoter von sich aus entschlossen, den Vertrag nicht über 2026 hinaus zu verlängern und sich aus der Formel 1 zurückzuziehen. Die vorletzte Ausgabe des Niederlande-GP wird am 31. August 2025 ausgetragen. Der Ticket-Vorverkauf läuft bereits.

Wann das große Finale in der Saison 2026 genau stattfinden wird, wollen die F1-Planer erst im Laufe des kommenden Jahres mitteilen. Klar ist jetzt allerdings schon, dass das Zandvoort-Wochenende zum Abschluss erstmals ein Sprint-Format bekommt.

"Ich bin unglaublich dankbar für die tolle Arbeit des Zandvoort-Teams in den letzten Jahren", erklärte F1-Boss Stefano Domenicali zum bevorstehenden Abschied. "Sie haben für alle europäischen Rennen eine neue Messlatte gelegt, was Spektakel und Unterhaltung angeht. Dazu war Zandvoort auch ein Vorreiter, was den Einsatz nachhaltiger Lösungen angeht. Das hat Rennveranstaltungen auf der ganzen Welt auf unserem Weg zur CO2-Neutralität in der Saison 2030 inspiriert."

Fans - Formel 1 - GP Niederlande - 24. August 2024
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Wer ersetzt Zandvoort?

Domenicali bedauerte, dass man keine Lösung für eine Fortführung der Rennveranstaltung finden konnte: "Alle Parteien haben gut zusammengearbeitet, um eine Lösung für ein Bestehen des Grand Prix zu finden. Dabei kamen verschiedene Optionen auf den Tisch, auch eine alternierende Austragung. Wir respektieren natürlich die Entscheidung des Promoters, den tollen Lauf 2026 zu beenden."

Die Frage lautet nun, was mit dem Grand Prix im Nachbarland Belgien passiert. Auch der Klassiker von Spa-Francorchamps steht wirtschaftlich unter Druck. Die immer weiter steigenden Grand-Prix-Gebühren können sich europäische Rennstrecken ohne staatliche Unterstützung kaum noch leisten. Die Konkurrenz von Übersee-Ländern, die mit dicken Geldbeuteln bei der Formel 1 anklopfen, wird immer größer.

Die alternierende Lösung mit Zandvoort hätte für den Belgien-Grand-Prix bedeutet, dass man einen regelmäßigen Platz im Kalender behält, aber nur noch alle zwei Jahre bezahlen muss. Es ist unklar, ob eine andere europäische Strecke den Platz von Zandvoort einnehmen wird, oder ob die F1-Bosse den freien Termin jetzt meistbietend verkaufen. Auch in Deutschland gab es zuletzt Bemühungen, wieder einen Platz auf der Formel-1-Landkarte zu bekommen – bisher aber erfolglos.