Williams hat sich am Ende des Feldes festgesetzt. In den letzten fünf Jahren war der drittälteste Rennstall der Formel 1 vier Mal Tabellenletzter. Das war einmal ganz anders. Zwischen 1979 und 2005 feierte der britische Rennstall 113 GP-Siege und neun Konstrukteurs-Titel. Sieben Fahrer wurden auf einem Williams Weltmeister. Danach kam nur noch ein Überraschungssieg 2012 in Barcelona dazu.
Der lange Abstieg begann 2006 mit der Trennung von Motorenpartner BMW. Frank Williams, der eiserne General, verlor Sponsoren, Fahrer, Ingenieure, Reputation. 2020 wurde der finanzielle Druck so groß, dass Williams sein Team verkaufen musste. Die US-Investmentgesellschaft Dorilton Capital erwarb den Rennstall für 150 Millionen Dollar.
Weder Interims-Teamchef Simon Roberts noch sein Nachfolger Jost Capito schafften die Trendwende. Doch Dorilton will nicht nur einfach dabei sein. Das Traditionsteam soll in zwei bis drei Jahren wieder in altem Glanz erstrahlen. Dafür heuerten die Amerikaner einen Mann an, der als Chefstratege bei BAR, Honda, BrawnGP und Mercedes erlebt hat, was ein Team braucht, wenn es gewinnen will.
James Vowles hat sich an seine Fahnen geheftet, Williams aus den Niederungen der Startaufstellung wieder nach vorne zu bringen. Dafür braucht es nicht nur das Personal und die richtige Einstellung seiner Mitarbeiter. Das Fundament für Siege in der Formel 1 ist eine Infrastruktur auf dem Niveau der Topteams. Dazu zählen Windkanal, Simulator, Prüfstände, Produktionsmaschinen und die entsprechende Software.
