Formel 1: Verstappen chancenlos im Red Bull

Verstappen von den Bremsen ausgebremst
Mysteriöser Defekt beim Weltmeister

GP Bahrain 2025

Die Strecke von Bahrain ist kein Red-Bull-Terrain mehr. McLaren hat auch hier das Regiment übernommen. Die Pleite deutete sich schon in den Trainingssitzungen an. Das zweite Training beendete Verstappen als Siebter, das dritte als Achter. Der Abstand zu den übermächtigen McLaren schwankte zwischen 0,8 und 1,3 Sekunden.

Nicht einmal mehr die größten Optimisten im Team träumten von der Pole-Position. Ein Startplatz in der zweiten Reihe wäre schon ein Erfolg gewesen. Tatsächlich aber qualifizierte sich der Weltmeister nur für den siebten Platz und hat Williams-Fahrer Carlos Sainz an seiner Seite stehen.

Schon das Q1 war eine Zitterpartie. Beiden Red-Bull-Piloten wurden die Rundenzeiten gestrichen. Trotzdem ließ das Team seine Piloten bis drei Minuten vor Schluss warten, um noch eine Runde weiterzukommen. Eine gelbe Flagge, und Red Bull hätte geschlossen von hinten starten müssen. "Das war haarscharf", gab auch Sportchef Helmut Marko zu.

Max Verstappen - Red Bull - GP Bahrain 2025 - Formel 1
Red Bull

Tsunoda in den Top-10

Auch das Q2 überstanden Max Verstappen und Yuki Tsunoda nicht entspannt. Verstappen brach seinen ersten Versuch ab. Die Ingenieure hatten einen frustrierten Formel-1-Champion am Funk. Der Niederländer klagte von Beginn der Qualifikation an über kein Gefühl beim Bremsen. Immer wieder war er deshalb zu spät am Scheitelpunkt.

Yuki Tsunoda schaffte den Sprung ins Q3. Der Japaner blieb von Bremsproblemen verschont. Vielleicht erklärt das die relativ geringen Abstände von vier und zwei Zehnteln in den ersten beiden Qualifikationsrunden zum Meister. Im Q3 konnte sich Tsunoda im Gegensatz zu allen anderen Fahrern nicht mehr steigern.

Dass Verstappen am Ende trotz des Handikaps eine Zeit von 1.30,423 Minuten, nur sechs Zehntel über der Pole-Position glückte, zeigt seine Klasse. Immerhin blieben die Reifentemperaturen bis zum Ende der Runde im grünen Bereich. Da haben die stark gesunkenen Asphalttemperaturen in den Abendstunden geholfen. "Unser Rückstand auf die McLaren in der Hitze am Nachmittag war dagegen erschreckend", gab Teamchef Christian Horner zu.

Max Verstappen - Red Bull - GP Bahrain 2025 - Formel 1
Red Bull

Was war da mit der Bremse los?

Nach der Qualifikation steckten in die Ingenieure sofort die Köpfe zusammen, um das seltsame Problem zu lösen. Bei den ersten drei Rennen war es nie aufgetreten. "Wir hatten es ansatzweise am Freitag", verrät Horner. Es gab zwei Theorien. Eine davon: Es lag am Scheibenmaterial. Red Bull hatte über den Winter von Hitco auf Brembo gewechselt.

Das hielt man aber für eher unwahrscheinlich. Mehr Sinn ergab, dass irgendetwas bei der Abstimmung der Bremse schiefgelaufen ist. Die wird individuell auf den Fahrer eingestellt. Da geht es darum, wie sich die Bremskraft beim Treten des Pedals aufbaut und dann von vorne nach hinten verteilt. Das würde zu Verstappens Aussage, dass ihm das Gefühl beim Bremsen abhanden kam, passen.

Sportchef Helmut Marko wunderte sich: "Da kennt sich keiner mehr aus. Der Norris fährt die ganze Zeit vorne und ist plötzlich Sechster. Der Gasly ist drei Rennen lang nirgendwo und landet hier auf Platz vier. Und wir stehen mit der Bremse vor einem Rätsel."

Der Grazer ist sicher, dass es mit einem intakten Auto für seinen Superstar für die zweite Startreihe hätte reichen können. Die Hoffnung hat er noch nicht aufgegeben. "Wenn es am Abend wieder so kühl wird, und der Wind weiter auffrischt, gibt es vielleicht noch eine Überraschung. Vorausgesetzt: Bei Verstappen funktioniert die Bremse wieder.