George Russell hat Max Verstappen schon nach dem ersten Rennen indirekt zum WM-Titel gratuliert. Der Mercedes-Pilot kann sich nicht vorstellen, dass der Weltmeister dieses Jahr auch nur ein Rennen verliert. Der Saisonauftakt in Bahrain brachte die bittere Erkenntnis: Selbst wenn Verstappen doch einmal ausfallen sollte, dann gewinnt der andere Red Bull mit Sergio Perez.
Die Niederlage gegen Red Bull in der Qualifikation war noch verschmerzbar. Charles Leclerc fehlten 0,292 Sekunden, Fernando Alonso 0,628 Sekunden und George Russell 0,632 Sekunden. Alle hatten im Q3 nur einen Versuch. Bei einem zweiten hätte sich der Abstand vermutlich noch um zwei bis drei Zehntel verringert. Dieser Rückstand wäre aufholbar. Der im Rennen nicht.
Rennen ohne Verstappen und Leclerc
Erst am Sonntag wurde es bitter. Max Verstappen fuhr in einer eigenen Liga und hängte Aston Martin um 38, Ferrari um 48 und Mercedes um 51 Sekunden ab. Dabei fuhr der Holländer die letzten zehn Runden schon im Schongang. Red Bull traute sich als einziges Topteam die Reifensequenz soft-soft-hart zu. Die direkten Gegner blieben der sicheren Variante soft-hart-hart treu. "Zwei Mal soft wie Red Bull hätten wir gar nicht fahren können", bedauerte Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur.
Erschreckend war, dass Red Bull trotz angefahrener Soft-Reifen am Start länger und schneller fahren konnte als Leclerc auf frischen weichen Sohlen. Der Speed-Vorteil der Red Bull über die Distanz setzte sich auch im zweiten und dritten Stint fort. Noch schlimmer: Während die Ferrari- und Mercedes-Fahrer von vornherein auf die Tempobremse drückten, um über die Runden zu kommen, schien Aston Martin in der Lage den Speed auch mit hoher Laufzeit der Reifen zu halten.