Valtteri Bottas setzte sich im Alter von vier Jahren zum ersten Mal ins Kart – eine ernüchternde Erfahrung für den jungen Finnen, denn seine Beine reichten noch nicht bis zur Pedalerie. Allerdings hatte er sich augenblicklich in den Motorsport verknallt. Und als ein Jahr später auch die Körpergröße passte, gab es kein Halten mehr. Was folgte waren zahlreiche Rennsiege und Meisterschaften, der Youngster gehörte sieben Jahre lang dem finnischen Kart-Nationalteam an.
Erfolge in den Renault-Serien
2007 wechselte der damals 17-Jährige in den Formelsport. Er bestritt die nordeuropäische Formel Renault, wurde auf Anhieb Dritter. Ein Jahr später räumte Bottas im selben Wettbewerb richtig ab. Aus 16 Rennen holte er zwölf Siege – ein souveräner Titel-Gewinn. Zudem trat er beim Formel Renault 2.0 Europacup an. Resultat: Fünfmal Platz eins und schließlich der Gesamtsieg.
Erster Titelverteidiger der Formel-3-Masters
2009 wagte er sich für ART Grand Prix in die Formel 3 Euroserie, wo er die Rookie-Saison mit sechs Podiumsplätzen auf Rang drei beendete. Im selben Jahr sorgte er durch den Sieg bei dem Formel-3-Masters für Furore. Letzteren Titel verteidigte er 2010 sogar – bis dato war das noch keinem Fahrer gelungen. Seine zweite Saison in der Formel 3 Euroserie schloss er allerdings nur als Dritter ab – fast schon eine kleine Enttäuschung. Besser lief es 2011 nach dem Wechsel in die neu gegründete GP3-Serie. Dort verewigte sich der Finne prompt als erster Titelgewinner.
Mit Williams in die Königsklasse
Längst war Williams auf den Youngster aufmerksam geworden. Der britische Rennstall hatte Bottas bereits 2010 und 2011 für die Formel 1 verpflichtet, allerdings nur als Ersatzfahrer. Ohne Teilnahme in anderen Rennserien blieb ihm ab 2012 nur die Chance, sein Talent in freien Trainings zu zeigen – mit Erfolg. Bottas hinterließ Eindruck, sicherte sich für 2013 das Stammcockpit.
In seiner Debüt-Saison kämpfte er mit dem kaum konkurrenzfähigen Williams-Boliden. In der Endtabelle reichte es nur für Platz 17 – immerhin ein Rang vor seinem Teamkollegen Pastor Maldonado. Dennoch: Bei einzelnen Grand Prix wie dem verregneten Qualifying in Kanada konnte Bottas sein Talent unter Beweis stellen (Platz drei). Mit unterlegenem Material war er im Rennen aber bis auf Rang 14 zurückgefallen.
Mercedes-Motor bringt die Wende
Mit dem Wechsel auf Mercedes-Motoren gelang Williams 2014 der Umschwung. Bottas glänzte immer wieder im Duell mit Neu-Teamkollege Felipe Massa, sechsmal reichte es fürs Podium. In der Endabrechnung musste sich der Finne nur Lewis Hamilton, Nico Rosberg (beide Mercedes) und Daniel Ricciardo (Red Bull) geschlagen geben. Damit ließ er übrigens Sebastian Vettel und Fernando Alonso hinter sich. Die beiden darauffolgenden Saisons schloss er jeweils auf dem fünften und achten Platz ab.
Zur Saison 2017 dann der Abschied: Bottas verließ Williams, löste Rosberg ab, steuerte fortan also einen Silberpfeil – und sich selbst mitten ins Rampenlicht. Der Finne fuhr oft stark, doch die restlose Überzeugung blieb aus. Einigen Highlights wie den Siegen in Russland, Österreich und Abu Dhabi standen etliche schwächere Leistungen gegenüber. Und gegen Teamkollege und Weltmeister Hamilton sah Bottas kein Land. Am Ende wurde er hinter Vettel Dritter.
Sauber statt Mercedes
Nach einem Formtief in der Saison 2018 – Bottas war als einziger Fahrer der Top-Drei-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull sieglos geblieben und schaffte es letztlich nur auf Platz fünf – gab er in den beiden darauffolgenden Jahren im technisch überlegenen Silberpfeil wieder richtig Gas. Nur gegen Lewis Hamilton, der sowohl im Team als auch in den Meisterschaften weiter die erste Geige spielte, zog er stets den Kürzeren. Auf seine beiden Vizeweltmeister-Titel der Jahre 2019 und 2020 kann Bottas dennoch stolz sein.
Mit der Dominanz war es 2021 allerdings vorbei. Max Verstappen schnappte sich den Fahrertitel. Bottas wurde hinter seinem Teamkollegen Hamilton Dritter, das reichte, um den achten Konstrukteurs-Titel in Serie für Mercedes einzutüten. Dennoch musste der Finne dem eigenen Supertalent George Russell weichen. Bottas fand bei Sauber ein neues Zuhause. Sein Teamkollege wurde der Chinese Guanyu Zhou.
Nach einem guten Start in die Saison 2022 ließ die Performance seines Autos nach, trotzdem wurde Bottas WM-Zehnter. Die Kurve zeigte aber stetig nach unten. 2023 reichte es nur zum 15. WM-Platz. 2024 holte der Routinier keinen einen einzigen Punkt. Sein Sauber-Cockpit verlor Bottas und kehrt für 2025 zu Mercedes zurück. Bei seinem alten und neuen Arbeitgeber wird er Ersatzfahrer.