Die Zeiten, in denen Max Verstappen sein Heimspiel in Zandvoort zur Einmann-Show macht, sind genauso vorbei wie die Sieg-Garantie für Red Bull. Am ersten Trainingstag zum GP Niederlange landete Verstappen nur auf dem 5. Platz. Fast drei Zehntel hinter Tagessieger George Russell. Nicht nur das: Auch Oscar Piastri, Lewis Hamilton und Lando Norris drehten schnellere Runden als der dreifache Zandvoort-Sieger.
Red Bull hofft, dass sich die Lücke schließt, wenn alle mit voller Power fahren. Und trotzdem traute sich keiner mehr auf eine Pole-Position und einen Sieg des Weltmeisters zu wetten. Im Longrun machte Lando Norris die bessere Figur. Außerdem treten McLaren und Mercedes im Doppelpack auf. Verstappen ist auf sich gestellt. Teamkollege Sergio Perez rangierte nur auf dem 12. Platz.

Max Verstappen ist auf sich gestellt ohne Hilfe des Teamkollegen.
Die Aussagekraft der beiden Trainingssitzungen ist begrenzt. Starker Rückenwind auf der Zielgerade mit Böen von bis zu 50 km/h erschwerte konstante Runden. Der Schub von hinten sorgte für viele Verbremser in der Tarzan-Kurve. Im ersten Training war der Sturm noch heftiger, und es kam Regen dazu. Erst in den letzten zehn Runden fanden die Fahrer eine halbwegs trockene Bahn vor. Die Erkenntnisse der Mittags-Sitzung waren deshalb weitgehend wertlos.
Die Teams, die mit Upgrades zum 15. WM-Lauf gereist waren, hätten sich besseres Wetter gewünscht. Trotzdem waren McLaren und Williams mit den ersten Eindrücken ihrer Neuentwicklungen zufrieden. McLaren festigte seine Position an der Spitze, und Williams machte mit der B-Version des FW46 aus dem Stand eine gute Figur. Haas dagegen hat noch keine Daten vom neuen Frontflügel. Nico Hülkenberg schaffte mit der Neukonstruktion gerade mal eine Runde, als er in der Tarzan-Kurve von der Strecke flog. Kevin Magnussen erzielte mit dem alten Flügel die achtschnellste Zeit.