Der GP Italien könnte das spannendste Rennen des Jahres werden. Die vier Topteams sind sich ausnahmsweise einig. Jeder kann in Monza gewinnen. Zwischen der Bestzeit von Lewis Hamilton und George Russell auf Platz sechs lagen nur 0,348 Sekunden. Und Russell hatte nur 20 Runden Zeit, nachdem er sein Auto im ersten Training an Andrea Kimi Antonelli abtreten musste.
Die Red-Bull-Piloten lagen zwar weit abgeschlagen auf den Plätzen 14 und 15, doch das wahre Potenzial der Autos blieb verborgen. Max Verstappen musste seine schnellste Runde in der Parabolica nach einem Ausritt ins Kiesbett abbrechen. Zu dem Zeitpunkt lag er eineinhalb Zehntel über der Bestzeit von Lewis Hamilton. Sergio Perez kam wegen eines Getriebewechsels nur 14 Runden zum Fahren. Auch George Russells Programm war eingeschränkt. Das Unfallauto von Andrea Kimi Antonelli wurde erst 22 Minuten nach Trainingsbeginn fertig. Kevin Magnussen Crash in Lesmo 2 sorgte für weitere 13 Minuten Stillstand.
Die Rundenzeiten waren extrem schwer zu lesen. Keiner der Fahrer schaffte eine perfekte Runde. Nach Idealzeiten führte Oscar Piastri die Rangliste an.
Noch verwirrender waren die Longrun-Zeiten. Auch sie lagen innerhalb weniger Zehntel. Die Dauer der Rennsimulationen hing in starkem Maße davon ab, wie viel die Fahrer den Reifen zumuteten. Eine zu schnelle Runde reichte aus, um das Körnen in Gang zu setzen. Danach ging nichts mehr. Russell machte dabei den besten Job. Er schaffte aber nur sechs einigermaßen respektable Rundenzeiten. Hamilton drehte neun Runden bis die Reifen ihre Gummischicht ablösten und war entsprechend langsamer. Charles Leclerc ging seinen Longrun zu schnell an und musste dann Fahrt rausnehmen, rangiert aber dennoch im vorderen Bereich. Der Schlüssel am Sonntag wird nicht das Tempo der Autos, sondern das Gefühl der Fahrer für die Reifen sein.

Ferrari präsentierte sich am Freitag in Monza in guter Form.
Sechs Dinge, die Sie wissen müssen: