Ferrari vorne, dicht gefolgt von Red Bull und Mercedes. McLaren hat noch etwas Rückstand, doch alle wissen, dass Lando Norris und Oscar Piastri ihre Karten noch nicht auf den Tisch gelegt haben. Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur schloss aus dem ersten Trainingstag: "Es ist wieder verdammt eng. Alle vier Top-Teams können gewinnen."
Bei Red Bull ergab der Unterboden-Vergleich, dass die Version von Sergio Perez das Fahrverhalten des RB20 deutlich beruhigte. Der Mexikaner war eine halbe Sekunde schneller als Max Verstappen, war aber auch mit mehr Power unterwegs. Auch die anderen Teams hatten noch ihre Sorgen. Charles Leclerc markierte mit sechs Tausendstel Vorsprung die Bestzeit, hatte im ersten Training aber auch einen heftigen Unfall. George Russell verlor durch einen Motorwechsel viel Trainingszeit. Sein Mercedes war noch nicht perfekt getrimmt. Lewis Hamilton dagegen war mit der Balance seines Autos zufrieden.
McLaren hielt sich noch zurück. Der fünfte Platz von Oscar Piastri war nicht das Ende der Fahnenstange. Lando Norris musste seine schnellste Runde abbrechen. Pierre Gasly stand zu Beginn der langen Zielgeraden im Weg. Bis dahin war er so schnell wie Tagessieger Leclerc. Auf einen zweiten Versuch mit Soft-Reifen verzichtete der WM-Zweite.
Die Longruns waren wenig aufschlussreich. Viele Runden mussten wegen Verkehr abgebrochen werden, und die Strecke wurde mit jeder Runde besser. Bei einem Siebenrunden-Vergleich gewann Piastri mit einem Mittelwert von 1.46,5 Minuten vor Sainz mit 1.46,6 Minuten, zeitgleich mit Russell, der als einziger des Trios mit harten Reifen unterwegs war. Auch im Topspeed ergaben sich kaum Unterschiede: Leclerc 344 km/h, Piastri 343 km/h, Perez 341 km/h, Hamilton 340 km/h.

Red Bull zeigte sich am Freitag in guter Form. Das Weltmeister-Team schöpft wieder etwas Hoffnung nach dem Monza-Debakel.