Die Zahlen sprechen für Ferrari. Seit dem letzten Entwicklungsschritt in Monza hat Ferrari die meisten Punkte, Siege und Podestplätze geholt. In Mexiko stand ein Ferrari sogar auf der Pole-Position. McLaren-Teamchef Andrea Stella gibt zu: "Im Moment hat Ferrari das beste Auto." Doch die Aufholjagd von Lando Norris macht ihm Mut. "Wir haben Ferrari auf einer Ferrari-Strecke in Bedrängnis gebracht."
Das starke Finale bestätigte die McLaren-Ingenieure. Auch das jüngste Upgrade funktioniert. Norris hatte den neuen Frontflügel und Unterboden exklusiv am Auto. So viel Treffsicherheit würden sich Red Bull und Mercedes wünschen. Red Bull kommt bei seiner Aufholjagd nicht voran. Auf eine Runde ist man bei der Musik, doch im Rennen verschiebt sich weiterhin die Balance. Dann leiden die Reifen. Der Mercedes bleibt eine Wundertüte. Einem starken Freitag folgt jedes Mal der Abstieg am Wochenende.
Aston Martin besser mit Uralt-Boden
Haas hat sich im Verfolgerfeld freigeschwommen. In den letzten fünf Rennen haben die US-Ferrari regelmäßig gepunktet. Der Vorsprung auf Toro Rosso beträgt jetzt schon zehn Punkte. Das Auto kann jede Strecke. Und es ist schnell auf eine Runde und die Distanz. Alle Upgrades erfüllen zuverlässig ihr Ziel.
Toro Rosso verbesserte sich mit einer modifizierten Version des Austin-Unterbodens erneut einen Schritt, doch Yuki Tsunoda warf das Auto zwei Mal weg. Auch Williams stellte sich mit Unfällen ein Bein. Aston Martin ging wieder leer aus, verzeichnete aber einen leichten Fortschritt. Es kam ein Uralt-Unterboden ans Auto. Sauber bestätigte in Mexiko den Aufwärtstrend mit dem Aufstieg ins Q2. Jetzt hoffen alle auf das letzte Upgrade, das in Las Vegas folgt.
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1. Ferrari
Ferrari gewinnt schon wieder. Diesmal nicht ganz so überlegen. Norris störte die rote Party im Finale. McLaren hatte diesmal bei der Reifenabnutzung die Nase leicht vorn. Dafür wilderte Ferrari in McLarens Spezialdisziplin. Sainz fuhr überraschend auf die Pole-Position. Die war wichtig wegen der kritischen Kühlung. Und sie hat vielleicht etwas Renntempo gekostet.
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2. McLaren
In Austin war McLaren gegen Ferrari chancenlos. Doch da war auch erst das halbe Upgrade einsatzbereit. In Mexiko komplettierte ein neuer Unterboden den Frontflügel. Die neuen Teile waren nur bei Norris am Auto. Piastri bekommt sie in Brasilien. Wie üblich funktionieren bei McLaren die Entwicklungsschritte. Trumpf ist nutzbarer Abtrieb.
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3. Mercedes
Mercedes zeigte in Mexiko eine solide Leistung, war aber gegen Ferrari und McLaren chancenlos. 44 Sekunden Rückstand sprechen für sich. Wie üblich legte Mercedes am Freitag wie die Feuerwehr los, konnte sich ab da aber nicht mehr verbessern. Immerhin zeigten die Autos im Rennen die gleiche Form wie auf eine Runde am Samstag.
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4. Red Bull
Die Aufholjagd will einfach nicht gelingen. Auf eine Runde ist Red Bull wieder bei der Musik. Aber nur mit Verstappen im Auto. Im Rennen zeigt der RB20 sein hässliches Gesicht. Da stellen sich Probleme mit der Balance ein, und das resultiert in starker Reifenabnutzung. Wenn man den Mittelwert zwischen Verstappen und Perez nimmt, dann liegt Red Bull hinter Mercedes.
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5. Haas
Da kann man nur staunen. Zum fünften Mal in Folge holt Haas Punkte. Zum vierten Mal in dieser Saison mit beiden Fahrern. Im Kampf um Platz sechs hat sich der US-Rennstall zehn Punkte Vorsprung auf Toro Rosso verschafft. Die Form ist so stabil, dass man im Lager von Haas nicht mehr mit einem Umschwung rechnen muss. Das Auto ist überall konkurrenzfähig.
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6. Toro Rosso
Der neue Unterboden in Austin war ein Fortschritt, weil er das Auto berechenbarer machte. In Mexiko folgte der nächste Schritt. Die Modifikationen an den Venturi-Kanälen und Unterboden-Kanten bewährten sich. Den Lohn gab es nicht. Sie waren nur an Tsunodas Auto. Der Japaner crashte zwei Mal und bringt sein Team damit in Teile-Not.
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7. Aston Martin
Aston Martin ging zwar zum zweiten Mal in Folge leer aus, doch Mexiko war für das Team ein wichtiger Schritt nach vorne. Ein großer Unterboden-Vergleichstest endete damit, dass der Suzuka-Boden der beste ist. Alle anderen Teile am Auto waren Stand Austin. Die Fahrer spürten sofort ein ruhigeres Fahrverhalten. Die rote Flagge im Q2 kostete Alonso und Stroll das Q3.
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8. Alpine
Alpine hatte diesmal beide Autos mit dem jüngsten Entwicklungsschritt ausgerüstet. Bei Gasly funktionierte es, bei Ocon nicht. Zum ersten Mal seit Zandvoort kam wieder ein WM-Punkt aufs Konto. Gasly erzielte ihn aus eigener Kraft. Er stellte den Alpine immerhin auf den achten Startplatz. Von Williams trennen die Franzosen noch drei Punkte.
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9. Williams
Williams wurde unter Wert geschlagen. In Mexiko ging alles schief. Zuerst crashte Albon böse im ersten Training und musste das zweite auslassen. Dann unterlief Colapinto im Q1 ein Fehler, was ihn auf Platz 16 festnagelte. Albon qualifizierte sich für Rang neun, wurde aber beim Start von Tsunoda mitgerissen. Colapinto machte vier Plätze gut. Nicht genug für Punkte.
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10. Sauber
Bottas schaffte den Sprung ins Q2. Schon in Austin war der Finne knapp dran. Das zeigt: Es geht langsam bergauf. Auf den harten Reifen konnte Bottas im hinteren Mittelfeld mitfahren. Doch mit den Medium-Gummis stieg die Reifenabnutzung wieder stark an. So verlor Bottas in der letzten Runde noch Platz 13 an Ocon. Alle hoffen jetzt auf das Las-Vegas-Upgrade.