Max Verstappen platzte nach dem GP Saudi-Arabien der Kragen: "Das ist nicht mehr meine Formel 1. Da wird mehr über Strafen gesprochen als über das Rennen." Der neue Weltmeister muss sich nicht beklagen. Über die 22 Rennen geriet er nur vier Mal ins Visier der Sportkommissare. Da erwischte es Kimi Räikkönen mit elf Vergehen, Sebastian Vettel mit zehn und Sergio Perez mit neun Strafen viel häufiger. Einziger Fahrer mit einer weißen Weste ist übrigens Mick Schumacher.
Insgesamt 96 Mal mussten die Sportkommissare in dieser Saison eingreifen. Im Schnitt 4,3 Mal pro Grand Prix. Das liegt auf dem Niveau der Vorsaison. Trotzdem war das Jahr für die FIA lukrativer. Sie kassierte insgesamt 113.400 Euro, allein 50.000 davon von den Teams. In der Saison 2020 belief sich die Summer der Strafzettel auf 58.200 Euro.

Mehr Motorstrafen als im Vorjahr
Insgesamt 23 Mal flatterte Fahrer und Teams ein Strafbefehl ins Haus. Zwölf Mal mussten Fahrer wegen Vergehen auf der Rennstrecke in der Startaufstellung zurück. Fünf Mal wurde ein Start aus der Boxengasse angeordnet. Dazu 19 Strafversetzungen, weil das Kontingent an Antriebskomponenten überschritten war. Der Motorenverschleiß war deutlich höher als im Vorjahr, wo die Obergrenze an Motoren, Turboladern, MGU-H, MGU-K, Batterien und Steuergeräten nur sechs Mal überschritten wurde. Da gab es allerdings auch fünf Rennen weniger.
In 31 Fällen mussten die Fahrer während des Rennens eine Zeitstrafe absitzen. Vier Mal wurde die Strafe auf die Rennzeit addiert, weil das nicht mehr möglich war. 21 Mal kamen die Sünder mit einer Verwarnung oder einer Ermahnung davon. Für Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen wurde es noch knapp. Eine Verwarnung mehr, und es hätte eine Startplatzstrafe gedroht. Räikkönen kann das jetzt egal sein.
Die meisten Strafen wurden beim GP Österreich ausgesprochen. 13 Mal wurden die Sportkommissare aktiv, gefolgt vom GP Ungarn mit zwölf und dem GP Italien mit acht Strafverfolgungen. Nur beim GP USA in Austin hatten die Schiedsrichter ein ruhiges Leben. Am härtesten griffen die Kommissare Gerd Ennser (38 Mal), Tim Mayer (37), Garry Connelly (30) und Fahrer-Steward Vitantonio Liuzzi (30) durch. Sie waren allerdings auch am häufigsten im Einsatz.