Valtteri Bottas wartet weiter auf die Vertragsverlängerung bei Sauber. Nach Aussage des Finnen sind die Konditionen bereits geklärt. Der Ball liegt jetzt auf Seiten des Rennstalls. Ewig warten will der Fahrer aber nicht auf eine Entscheidung.
Im Feld der 20 Formel-1-Autos ist nur noch ein Cockpit für die kommende Saison frei. Sauber sucht noch nach einem passenden Teamkollegen für Nico Hülkenberg. Die Auswahl ist groß. Mit Valtteri Bottas wäre ein zehnfacher Grand-Prix-Sieger auf dem Markt, der auf 240 Rennen Erfahrung zurückgreifen kann.
Unter den Kandidaten wären aber auch noch ein paar schnelle Youngster wie z.B. Gabriel Bortoleto oder Franco Colapinto. McLaren und Williams würden ihre hauseigenen Talente gerne bei Sauber parken und ihnen damit die Chance zur Entwicklung geben. Doch nach der Ausbildung will man die geschliffenen Juwelen dann natürlich gerne wieder zurück. Solch ein Deal kommt aber für Sauber bzw. Audi nicht in Frage.
Auch Mick Schumacher hat noch keinen Vertrag für 2025 und hofft auf eine Chance zum Formel-1-Comeback bei Sauber. Laut Audi-Projektleiter Mattia Binotto steht Schumi Jr. nach wie vor auf der Liste. Dem Deutschen werden aber höchstens Außenseiterchancen zugeschrieben, wenn mögliche Deals mit den anderen Kandidaten aus irgendwelchen Gründen platzen sollten.
Bottas sieht sich selbst bei den Sauber-Verhandlungen in der Pole Position.
Im besten Interesse des Teams
Bottas sieht sich selbst in der Pole-Position: "Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Dinge vor Austin geregelt werden. Jetzt warte ich immer noch auf die Entscheidung. Es liegt nicht in meiner Hand. Die Bedingungen von meiner Seite stehen fest. Jetzt kann ich nur noch auf grünes Licht warten."
Der 35-Jährige kennt das Team von allen Kandidaten am besten. Und das Team kennt ihn. Beide Seiten standen auch in der Herbstpause regelmäßig in Kontakt. Trotzdem verzögerte sich die angepeilte Vertragsverlängerung. Von außen kann man fast das Gefühl bekommen, dass sich Sauber in eine andere Richtung orientiert.
Bottas selbst sieht die Sache selbstbewusst: "Natürlich weiß ich, dass die Situation für mich riskant ist, weil nur noch ein Platz verfügbar ist. Ich versuche aber positiv zu bleiben, weil ich wirklich daran glaube, dass ich in dieses Cockpit gehöre. Es wäre auch im Interesse des Teams das Beste. Ich kann momentan aber nichts anderes machen, außer auf der Strecke meine Leistung abzuliefern."
Der Vertrag ist bereits ausgehandelt. Jetzt muss Sauber nur noch zuschlagen - oder nicht.
Geld sollte keine Rolle spielen
Der Pilot erklärte, dass es mit der Geduld irgendwann vorbei ist: "Vor einem Monat hieß es noch, dass die Entscheidung so schnell wie möglich getroffen werden soll. Irgendwann muss ich dem Team von meiner Seite aus eine Deadline setzen. Bald ist Weihnachten und dann ist nicht mehr viel verfügbar, wenn man sich außerhalb der Formel 1 nach einem Job oder einer anderen Rolle innerhalb der Formel 1 umschauen muss."
Bottas weiß, dass das Team am längeren Hebel sitzt. Er selbst hat nur noch eine einzige Option, das Team hat mehrere. "Sie haben alle Zeit der Welt, wenn ich nicht irgendwann eine harte Deadline setze. Am Ende kommt es auf die Frage an: Erfahrung oder Jugend? Geld sollte hier kein Problem sein. Die Bedingungen, über die wir gesprochen haben, sind so, wie sie sein sollten. Was man hört, sollte Audi auch über das nötige Budget verfügen."
Problematisch ist für Bottas auch, dass Konkurrenten wie Colapinto aktuell in schnelleren Autos sitzen. "Viele Leute schauen nur auf die Ergebnisse. Im Sauber ist es aktuell nicht leicht, zu glänzen. Ich vertraue aber darauf, dass Mattia weiß, was er von mir bekommt. Ich habe ein gutes Gefühl. Aber bevor das Papier nicht unterschrieben ist, sollte man sich nicht zu sicher sein."
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.