Keine Formel 1 bei RTL: Sky sucht neuen Partner

Sky sucht neuen Partner
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Keine Formel 1 mehr bei RTL

Florian König & Nico Rosberg - RTL - F1 - 2018 © Wilhelm

Die Formel 1 wird in der Saison 2023 nicht mehr bei RTL im Free-TV übertragen. Das bestätigte der Kölner Privatsender der Bild-Zeitung. Es gibt aber noch Chancen für Rennfans, die kein Sky-Abo abschließen wollen.

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Die gemeinsame Geschichte von RTL und der Formel 1 scheint 2023 endgültig zu Ende zu gehen. Schon seit 2021 überträgt der Sender nicht mehr alle Rennen. Damals hatte sich Sky die Exklusiv-Rechte gesichert, womit der Großteil der Grand-Prix-Übertragungen ins Pay-TV abwanderte.

Um neue Kunden zu werben und zusätzliche Einnahmen zu generieren, entschied sich Sky damals jedoch, einen Teil der Übertragungsrechte zu sublizenzieren. Damit durfte RTL in den Jahren 2021 und 2022 immerhin noch jeweils vier Rennen live im Free-TV zeigen.

Football statt Formel 1

Auch für 2023 strebte Sky offenbar eine ähnliche Lösung an. Doch laut Bild-Zeitung folgte nun die Absage aus Köln: "Wir haben entschieden, in 2023 auf die Übertragung einzelner Rennen der Formel 1 zu verzichten", zitiert das Blatt einen RTL-Sprecher. "Wir konzentrieren uns im Free-TV auf Fußball und unsere neu erworbenen NFL-Rechte."

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Sky muss sich nach einem neuen Partner für die Sublizenzierung suchen.

Nach Informationen der Bild war RTL die aufgerufene Summe am Ende zu hoch. Hätte der Preis gestimmt, hätte man angeblich sogar Interesse gehabt, mehr als die üblichen vier Rennen pro Saison zu übertragen. Doch jetzt wird RTL erstmals seit 1991 keinen einzigen Grand Prix der Saison live im Free-TV zeigen.

ProSieben/Sat.1 erster Kandidat

Wer partout nicht bereit ist, für die Formel-1-Übertragungen ein Sky-Abonnement abzuschließen, für den gibt es aber noch eine Chance. Angeblich hat der Pay-TV-Sender die Sublizenzierung der Rechte auch anderen Kandidaten angeboten. Die größten Chancen dürfte hier die Sendergruppe ProSieben/Sat.1 besitzen.

Mit der Formel E und der DTM hat diese bereits zwei Rennserien im Programm. Die Formel 1 als Sahnehäubchen würde den Verbund mit seinen Ran-Motorsport-Sendungen zur ersten Anlaufstation für alle Rennfans machen. Und nach dem Wegfall der NFL-Football-Rechte käme den Verantwortlichen ein neues Zugpferd im Sportbereich sicher nicht ungelegen.

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Die Sendergruppe ProSieben/Sat.1 hat mit Übertragungen der Formel E und der DTM schon Rennsporterfahrung.

Comeback von ARD und ZDF?

Auch Übertragungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wären denkbar, sind aber eher nicht wahrscheinlich. Hier würde die Formel 1 sicher das größte Publikum erreichen, doch die Verantwortlichen von ARD und ZDF äußerten sich in den letzten Jahren immer mal wieder skeptisch über die Zukunft und die Akzeptanz von Rennsport mit Verbrennungsmotoren.

Ob sich die Senderbosse nun mit dem Kauf der F1-Rechte eine Debatte über die politische Korrektheit der Königsklasse in Zeiten des Klimawandels ins Haus holen wollen, darf bezweifelt werden. Außerdem wird bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten eher langfristig mit Rechte-Budgets geplant. Ein Last-Minute-Einkauf noch für dieses Jahr wäre also eine Überraschung.

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