Warum wurde George Russell disqualifiziert?
Knapp drei Stunden durfte sich George Russell als Sieger des Belgien-GPs fühlen. Dann flatterte Post von der FIA in das E-Mail-Postfach von Mercedes. Der Silberpfeil wurde gewogen und für zu leicht befunden. Die Schiedsrichter rollten den siegreichen Rennwagen gleich auf zwei verschiedene Waagen, die aber beide zum gleichen Ergebnis kamen.
Statt dem vorgeschriebenen Mindestgewicht von 798 Kilogramm zeigte die Messung nur 796,5 Kilogramm an. Hätten die Technik-Delegierten mit Gewalt jeden Tropfen Benzin aus den Leitungen geholt, wäre das Untergewicht wohl noch etwas höher ausgefallen als anderthalb Kilo. Das machte in diesem Fall aber keinen Unterschied. Zu leicht ist zu leicht.
Weil Mercedes auch keine strafmildernden Umstände geltend machen konnte, wie zum Beispiel verlorene Karosserieteile, konnten die FIA-Kommissare nur ein Urteil aussprechen: Russell wurde aus der Wertung genommen. Das komplette Feld rückte eine Position auf. Der Siegerpokal wanderte an Lewis Hamilton. Oscar Piastri rückte auf Rang zwei nach vorne. Der Australier reichte seinen Pokal für den dritten Platz an Charles Leclerc weiter.

Russell musste seinen Siegerpokal an Lewis Hamilton abgeben.
Im Fahrerlager fragten sich alle, wie Mercedes so ein einfacher Fehler unterlaufen konnte. Eine absichtliche Mogelei kann man ausschließen. Alle Autos werden im Parc Fermé gewogen. Untergewichtige Autos zu erkennen, ist eine der leichtesten Übungen für die Truppe um FIA-Chefprüfer Jo Bauer. Es muss also etwas bei den Berechnungen schiefgelaufen sein.