Es läuft sportlich alles nach Plan für Red Bull. Max Verstappen gewann 2021 und 2022 den Fahrertitel in der Formel 1. In der letzten Saison holte Red Bull zudem den Konstrukteurs-Pokal. 17 der 22 Grand Prix gingen an den Rennstall aus Milton Keynes. Zwangsläufig machen die Erfolge Red Bull auch 2023 zum Gejagten. "Wenn wir 50 Prozent aus der Vorsaison in Form von Rennsiegen und Punkten erreichen, könnte das durchaus zum Gewinn der Meisterschaft reichen", sagt Christian Horner.
Red Bulls Teamchef hat auto motor und sport zum großen Video-Interview nach Milton Keynes eingeladen. Horner spricht mit uns über den neuen Red Bull RB19, der mehr Evolution als Revolution sein wird. "Sie werden eine Familienähnlichkeit zum RB18 feststellen. Der RB18 war so ein gutes Rennauto, dass es Sinn macht, mit dieser Philosophie weiterzumachen." Zumal Red Bull in seinem Konzept noch viel Potenzial sieht, das man in der neuen Saison freisetzen will.
Ferrari-Interesse "schmeichelhaft"
Horner will sich weder auf Mercedes noch auf Ferrari als den großen Saisonrivalen festlegen. Er hat beide gleichermaßen als gefährliche Gegner auf dem Schirm. "Wir unterschätzen keinen von beiden." Er spricht über die Gerüchte, die den Ferrari-Motor umlagern, und die von einem möglicherweise drastischen Leistungssprung sprechen – trotz Homologation der Power Unit. Und er lässt uns wissen, dass die Scuderia mal an ihn herangetreten ist. Horner nennt es "schmeichelhaft". Doch er fühle sich Red Bull zu stark verbunden.
Red Bull schleppt seit Oktober eine Last mit sich herum: eine Strafe durch die FIA. Der Verstoß gegen den Budgetdeckel 2021 kostet das Team wertvolle Zeit im Windkanal. Ist eine Wiederholung ausgeschlossen? Hat Red Bull in der Vorsaison im Rahmen der Regeln gewirtschaftet? Wir fragen den Teamchef.
Im Team ist man optimistisch, es trotz des Handicaps auf der Entwicklungsseite in der neuen Saison mit allen aufnehmen zu können. Red Bulls Technikteam dürfte stark genug sein, um mit dem Nachteil zu leben. Auch dank der Expertise von Adrian Newey. Im Interview verrät uns Horner, wie viel Zeit der Technikguru tatsächlich noch mit der Formel 1 verbringt – und er lobt sein Technikteam in den höchsten Tönen.
Mit Ford hat Red Bull einen neuen Partner an Land gezogen. Horner erläutert, warum der US-Hersteller den Zuschlag bekam – und nicht Porsche oder Honda. Und er nimmt Stellung dazu, warum die Mehrzahl der Teams die US-Allianz von Andretti-Cadillac blockiert. Obendrein fragen wir Horner, ob er sich vorstellen kann, dass der zurückgetretene Sebastian Vettel mal im Management von Red Bull Racing landet.