Red Bull RB21 für Formel-1-Saison 2025: Infos & Bilder

Neuer Red Bull RB21 für die Formel-1-Saison 2025
Evolution ohne Schwächen?

Die Saison 2024 startete, wie das Vorjahr aufgehört hatte. Max Verstappen reihte in der Formel 1 einen Sieg an den nächsten. Es schien, als würde der Niederländer mit dem RB20 problemlos seinem vierten WM-Titel entgegen schweben. Doch der Wind drehte sich im Verlaufe des Jahres. Red Bull kam immer mehr in Bedrängnis. McLaren und Ferrari zogen in der Konstrukteurs-Wertung an der Truppe aus Milton Keynes vorbei.

Nur der Klasse Verstappens – und seinem großen Vorsprung – war es geschuldet, dass der Champion sich seinen nächsten Fahrer-Titel holte. Technisch geriet Red Bull mit seinen Upgrades über die Saison immer mehr in den Abwärtsstrudel. Die Ingenieure um Technik-Chef Pierre Waché machten das Formel-1-Auto auf der nie enden wollenden Suche nach mehr Abtrieb immer spitzer in seinem Fahrverhalten. Der Abgang von Design-Guru Adrian Newey während des Jahres half da definitiv nicht.

Mit dem Nachfolger RB21 will das Verstappen-Team nun den technischen Turnaround schaffen. Am Dienstag (25.2.), einen Tag vor Beginn der offiziellen Testfahrten in Bahrain vom 26. bis 28. Februar, stellte Red Bull das neue Auto per Pressemitteilung auf der eigenen Website vor. Der Shakedown findet noch am selben Tag im Wüstenstaat statt, wie das Team bekanntgab. Dabei werden sowohl Max Verstappen als auch Neuzugang Liam Lawson am Steuer des RB21 sitzen.

Red Bull - Red Bull RB21 - Vorstellung - Formel 1 - 2025
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Nasenform ähnelt der von 2024

Red Bull verschickte zwar viele Bilder an die Pressevertreter, doch man achtete gezielt darauf, nur wenig vom neuen Formel-1-Auto preiszugeben. Das Team stellte den Wagen in ein dunkles Studio, das nur durch einzelne Spotlights ausgeleuchtet war. Erst mit dem Test-Beginn werden alle Details ans Licht kommen.

Einige Feinheiten konnte man aber mit entsprechenden Bildbearbeitungs-Fähigkeiten schon erkennen. So zieht der RB21 weiterhin die Nasenspitze bis zum Hauptblatt des Frontflügels. Die Nasenform wirkt auf den ersten Bildern identisch zu dem, was Red Bull schon 2024 designt hatte. Das Nasenprofil ist sehr flach am neuen Auto. Die Wellen auf den einzelnen Elementen des Flügels erinnern an den RB20, wenngleich sie einen Tick weniger geschwungen wirken.

McLaren und auch Mercedes haben bei ihren Autos auf starke Ausbuchtungen und Wellen verzichtet, um die Flügelfläche zu vergrößern. Das verspricht mehr Abtrieb.

Red Bull - Red Bull RB21 - Vorstellung - Formel 1 - 2025
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Pullrod-Vorderachse am RB21

Im letzten Jahr des aktuellen Reglements bleibt es an der Vorderachse bei der Pullrod-Lösung. Bis auf Ferrari, die nun ebenfalls auf Pullrod setzen, verfolgen alle Top-Teams damit weiterhin ihre Philosophie der Vorjahre für 2025. Es ergibt aus der Sicht Red Bulls auch wenig Sinn, das Konzept zu verändern, wenn 2026 komplett neue Autos am Start stehen. Der Formel-1-Rennstall spricht selbst von einer Evolution des letztjährigen Rennwagens.

Das innere Ende des oberen, vorderen Querlenkers hebt Red Bull bis zur Spitze der Oberfläche angehoben. Das machen einige Teams, wie zum Beispiel auch Mercedes. Dazu könnte Red Bull an der Aufhängungsgeometrie Hand angelegt haben.

Der mächtige Überbiss ist beim RB21 geblieben. Auch der Seitenkasten ähnelt stark der Variante aus dem Vorjahr. Auf den wenigen Bildern sind keine Unterschiede unterhalb des Überbisses zu erkennen. Red Bull bietet hier wieder eine große Fläche, um der Luft viel Platz zu geben, damit man sie besser beruhigen kann. Eine ähnliche Philosophie verfolgt jetzt auch Mercedes, die sich beim Seitenkasten des neuen W16 einige Ideen vom letztjährigen Red Bull abgeschaut haben.

Sichtbare Veränderungen gibt es aber an der Motorabdeckung. Am Ende des Halos verläuft die Wölbung jetzt abfallend nach unten und endet vor der Hinterachse. 2024 war das zu Saisonbeginn noch anders. Da verliefen die sogenannten Kanonenrohre bis zur Hinterachse. Im Laufe des Jahres setzte Red Bull aber auf die Lösung, die man auch beim RB21 anwendet.

Bei der Hinterachse bleibt es bei der Pushrod-Variante. Das ist auf den ersten Bildern bereits zu erkennen. Der Heckflügel auf den Fotos der Präsentation versprach (noch) keine technischen Finessen. Auch hier muss man erste Streckenbilder abwarten.

Red Bull - Red Bull RB21 - Vorstellung - Formel 1 - 2025
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Red Bulls Unterboden-Dilemma

Die Ära des Groundeffects hat das Feld in der Formel 1 2024 stark zusammengeschoben. Ingenieure gerieten bei der Weiterentwicklung und der Suche nach Abtrieb an physikalische Grenzen. Die Autos wurden immer diffiziler und spitzer zu fahren. Red Bull lief in diese Falle hinein.

Laut Teamchef Christian Horner begann das schon 2023, wie er beim F1-Launch in London (18.2.) erklärte: "Die Probleme des alten Autos waren tiefer verwurzelt als nur im letzten Jahr. Wenn man sich die Daten und einige der Charakteristika genau ansieht, konnte man sie schon viel früher, sicherlich im Jahr 2023, erkennen. Wir mussten untersuchen, welche Faktoren dazu beigetragen haben, dass wir eine sehr spitze Performance hatten. Das Team hat sehr hart daran gearbeitet, das zu verstehen und es anzugehen."

Ein Teil der Probleme war auch der Unterboden. Die Updates von Red Bull an der neuralgischen Stelle des Autos sorgten selten für eine bessere Performance, geschweige denn Fahrbarkeit. Nur Max Verstappen konnte das Auto letztes Jahr noch zähmen. Sergio Perez stürzte in eine Sinnkrise und räumte sein Cockpit für Liam Lawson. Dem 23-Jährigen wird daran gelegen sein, ein gutmütiges Auto in seinem ersten Red-Bull-Jahr fahren zu dürfen.

Christian Horner machte Lawson und dessen Teamkollegen Verstappen etwas Hoffnung. "Wir mussten untersuchen, was zu der spitzen Performance geführt hat. Das Team hat sehr hart daran gearbeitet, das zu verstehen und es anzugehen." In Bahrain wird man sehen, ob das gelungen ist.