Die Formel 1 befindet sich aktuell auf einem noch nie dagewesen Wachstumskurs. Vor allem in den USA boomt die Königsklasse. Da ist es kein Wunder, dass Red Bull seine Saisoneröffnung dieses Jahr in New York gefeiert hat. Bei der großen Party im Big Apple wurde nicht nur die neue Technik-Kooperation mit US-Autobauer Ford verkündet, sondern auch noch ein Auto enthüllt.
Was da unter großem Applaus hinter dem Vorhang zum Vorschein kam, wurde groß als der neue Red Bull RB19 für die Saison 2023 angekündigt. Viel Neues war auf den ersten Blick aber nicht zu erkennen. Die Linien der Verkleidung erinnern ganz stark an das Vorjahresmodell. Zu diesem frühen Zeitpunkt wäre es allerdings auch sehr verwunderlich gewesen, hätte Red Bull schon seine neuen Tricks ausgepackt. "Das, was da auf der Bühne stand, entspricht nicht ganz dem, was wir in Bahrain sehen werden", gab Teamchef Christian Horner zu.
Bei der "neuen" Lackierung gab es ebenfalls keine großen Überraschungen. Der Red Bull sieht immer noch aus wie ein Red Bull. "Wir haben das Design in den letzten Jahren nur behutsam verändert. Das ist aber nicht schlimm. Mir hat der Look des Autos schon immer sehr gut gefallen", sagte Max Verstappen beim Blick auf seinen Dienstwagen.

Spezial-Designs für US-Rennen
Ganz so langweilig wird es aber nicht bleiben. Red Bull kündigte bereits an, dass sich die Lackierung in der kommenden Saison mehrmals ändern wird. Für die drei US-Rennen in Miami, Austin und Las Vegas hat der Rennstall die Fans aufgefordert, Designvorschläge einzureichen. Die besten Ideen sollen dann auf den RB19 übertragen und an den Grand-Prix-Wochenenden zum Einsatz kommen.
Das Geheimnis um die Technik wird Red Bull dann wohl erst beim Start in die Testfahrten lüften. Am 23. Februar drehen alle Teams gemeinsam in Bahrain die ersten Proberunden. "Wir haben alle Lehren aus dem alten Auto in das neue übernommen", erklärte Horner beim Launch-Event. "Unsere Rivalen stehen aber sicher nicht still. Wir erwarten vor allem von Ferrari und Mercedes große Fortschritte – und auch die anderen muss man natürlich im Auge behalten."

Wer findet den großen Trick?
Auch wenn sich im technischen Reglement nicht viel getan hat, ist auch der Brite gespannt, was die Konkurrenz für Upgrades am Start hat: "Erst in Bahrain werden wir alle Autos sehen. Und erst dann lässt sich erkennen, ob wir irgendwas verpasst haben. Ich denke aber, dass wir uns in einer guten Situation befinden und den Schwung in die neue Saison mitnehmen können."
Im Vorjahr feierte Red Bull 17 Siege in 22 Rennen. Horner erwartet, dass 2023 mehr Gegenwehr und mehr Spannung: "Wir haben letztes Jahr ein unglaubliches Level erreicht. Natürlich wollen wir uns auch 2023 wieder von der besten Seite zeigen. Wir wissen aber, dass die Konkurrenz stark ist. Da dürfen wir uns keine Fehler leisten. Wir sind die Gejagten. Aber alle in der Fabrik sind voll motiviert und werden weiter Vollgas geben."