Red Bull liegt im Plan:

Red Bull liegt voll im Plan
Flügelkonzept wird nicht verändert

Wenn man dem GPS glauben darf, dann hat Ferrari nach den ersten beiden Testtagen die Nase klar vorn. Nach diesen Hochrechnungen liegt Mercedes noch vor Red Bull. Doch dafür gab es einen Grund. Am neuen Red Bull RB15 fehlten noch wichtige Teile.

„Wir sind die ersten beiden Tage mit eine Montreal-Heckflügel gefahren. Deshalb war es schwierig das Auto auszubalancieren.“ Am dritten Tag traf der Heckflügel ein, der für das Streckenlayout des Circuit de Catalunya maßgeschneidert ist. Erst jetzt wird man den neuen Red Bull beurteilen können.

Titelduell Red Bull vs. Ferrari?

Red Bull-Teamchef Christian Horner weiß schon mehr: „Wir liegen voll im Plan. Das Auto funktioniert, wie wir es vorausberechnet haben. Und der Honda-Motor ist eine Rakete.“ Horner zitiert seine Fahrer: „Pierre Gasly hat uns erzählt, dass der neue Honda-Motor viel besser durchzieht als der vom letzten Jahr. Die Power ist über ein größeres Drehzahlband verfügbar. Und der Max, der schwärmt nur noch. Er spürt deutlich mehr Leistung.“

„Außerdem spricht der Motor unheimlich weich an und hat auch beim Runterschalten nicht diese Aussetzer wie der Renault. Damit liegt das Heck viel stabiler, wenn er in die Kurven einlenkt und gleichzeitig runterschaltet.“ Am Mittwoch baute Red Bull den zweiten Honda-Motor ins Auto ein. „Nur aus Sicherheitsgründen, weil Gasly am Dienstag rückwärts in die Absperrung geflogen ist. Honda wollte nichts riskieren.“

Nach den Analysen von Red Bull läuft es im Moment eher auf ein Duell Ferrari gegen Red Bull als Ferrari gegen Mercedes hinaus. „Wir sehen Mercedes im Augenblick hinter uns.“ Red Bull wird weiter zulegen. Die Aerodynamikabteilung hat noch einige Pfeile im Köcher, und Honda hat für den Saisonstart in Melbourne eine weitere Ausbaustufe angekündigt. „Ein kleiner Schritt“, bestätigt Horner.

Lob an Motorenpartner Honda

Red Bull fühlt sich mit seinem neuen Motorpartner wie im Paradies. „Vor unserem Filmtag in Silverstone waren schon vier fertige Motoren in der Fabrik. Das hatten wir noch nie. Wir sind letzten Mittwoch mit einem Auto in Silverstone gefahren und mit dem zweiten auf unserem VTT-Prüfstand.“ Das ist der Prüfstand, auf dem das komplette Auto virtuelle Runden dreht.

Red Bull lässt sich von der aktuellen Frontflügeldiskussion nicht nervös machen. „Wir bleiben unserem Flügeltyp treu, weil es für uns am besten funktioniert. Das Ferrari-Konzept haben wir uns natürlich angeschaut, aber unsere Simulationen haben ergeben, dass unser Flügel mehr Potenzial hat“, verrät Horner.

Am meisten freut den Teamchef, dass der RB15 schon so viele Runden geschafft hat. 128 Runden am Montag, 92 am Dienstag, und das obwohl Pierre Gaslys Unfall den Testtag vorzeitig beendet hatte. „Wir sind schon ewig nicht mehr so problemlos in einen Test gestartet.“