Der WM-Stand sagt alles. In den letzten sechs Rennen haben McLaren und Mercedes mehr Punkte als Red Bull geholt. Das stellt das erste Saisonviertel auf den Kopf. Da gewann Max Verstappen noch vier von fünf Rennen. Da sah alles nach einer Fortsetzung seiner Überlegenheit aus.
Verstappen erinnert sich fast mit Wehmut an den Saisonstart: "Das neue Auto fühlte sich berechenbarer an als das alte. Es war natürlicher zu fahren und passte besser zu meinem Fahrstil." Die Stoppuhr zeigte es. Red Bull hängte seine Verfolger um mindestens drei Zehntel pro Runde ab.
Erste vier Upgrades ohne Wirkung
Doch dann kam Sand in das Getriebe der Siegerfabrik. Die Upgrades schlugen nicht an. Die Konkurrenz entwickelte schneller. Und unter dem Druck der Gegner war Red Bull gezwungen mehr ans Limit zu gehen als in den Jahren zuvor. Daraus resultieren Fehler. Und Verstappens Erkenntnis: "Wir haben nicht mehr das schnellste Auto."

Red Bull hat nicht mehr das schnellste Auto.
Red Bull versuchte seinen RB20 in vier größeren Schritten zu verbessern, trat aber auf der Stelle. Die Modifikationen am Unterboden führten dazu, dass der RB20 plötzlich seine Launen zeigte. Immer wieder beschwerten sich die Fahrer über Probleme mit der Fahrzeugbalance, hin und wieder über Bouncing, oder über ein unberechenbares Fahrverhalten. Die Konsequenz war eine erhöhte Reifenabnutzung im Rennen.
Upgrade richtungsweisend für Rest der Saison
Das Fenster, in dem der Red Bull seine besten Rundenzeiten produzierte, war kleiner geworden. Die Ingenieure versuchten mit dem Setup gegenzusteuern, vergriffen sich aber ein ums andere Mal, was die Operation an der Strecke unter Zeitdruck setzte und am Ende dazu führte, dass Red Bull verwundbar war. Selbst mit einem Verstappen im Cockpit.
Jetzt hofft der Holländer auf Red Bulls fünftes Upgrade in diesem Jahr. "Es ist verglichen mit den vier davor viel größer. Wir hoffen, dass wir damit alle Probleme, die uns zuletzt gebremst haben, abstellen können. Es ist für uns eminent wichtig, dass es Wirkung zeigt und uns dorthin zurückbringt, wo wir hergekommen sind. Wenn nicht, müsste uns das Sorgen machen."