Red-Bull-Dominant: "Gegner nicht in Normalform"

Red Bull überrascht von Vorsprung
:
„Konkurrenz nicht in Normalform“

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Red Bull hat den vierten Doppelsieg im fünften Rennen gefeiert. Teamchef Christian Horner kann sich die Dominanz selbst nicht erklären. Nach Einschätzung des Briten liegt der Vorsprung eher an der Schwäche der Konkurrenz als an der eigenen Stärke.

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Nach fünf Saisonrennen hat Red Bull den Gegnern noch keinen Siegerpokal übriggelassen. So langsam dürfte es in der Vitrine in Milton Keys voll werden. Max Verstappen feierte bereits seinen 38. Erfolg für das Energy-Drink-Team. Genauso viele hatte übrigens auch Sebastian Vettel mit dem österreichisch-britischen Rennstall eingefahren.

In Miami wurde die Dominanz mal wieder überdeutlich. Sieben Tage zuvor war Ferrari wenigstens noch im Qualifying ein Gegner. Nun gab es für die Konkurrenz gar nichts mehr zu feiern. 26 Sekunden betrug der Vorsprung von Max Verstappen auf Fernando Alonso, der als "Best of the Rest" Dritter wurde. Dabei war der Holländer nach seinem Quali-Fehler sieben Startplätze hinter dem Aston Martin losgefahren.

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Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann die aktuelle Serie selbst kaum glauben.

Kann die Konkurrenz noch kontern?

Schon in Runde 14 war die Red-Bull-Doppelspitze wieder hergestellt. Selbst Teamchef Christian Horner wird die aktuelle Dominanz etwas unheimlich. Abschreiben will er die Konkurrenz aber nicht vorzeitig. Die Windkanal-Strafe werde sich irgendwann auswirken. Außerdem habe die Konkurrenz noch mehr Potenzial zur Steigerung, glaubt der Engländer.

"Unser Schritt vom RB18 zum RB19 war ordentlich, aber eher eine normale Weiterentwicklung. Man hat momentan das Gefühl, dass die anderen Performance verloren haben. Es hat uns etwas überrascht, dass sie nicht in Normalform auftreten. Aber es gibt keinen Zweifel, dass sie sehr schnell Verbesserungen bringen können – beginnend schon mit dem nächsten Rennen im Imola."

Während der Teamchef warnt, glaubt Verstappen nicht, dass die Konkurrenz so schnell vorbeiziehen wird: "Im Qualifying können die anderen vielleicht mithalten oder uns auch mal schlagen. Aber in Sachen Rennpace ist unser Vorsprung aktuell ziemlich groß. Und es ist ja nicht so, dass nur die anderen etwas Neues bringen und wir stillstehen. Ich hoffe deshalb, dass wir den Lauf einfach fortsetzen werden."

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Der Verstappen-Sieg in Miami kann man als Machtdemonstration bezeichnen.

Verstappen-Sieg mit jeder Strategie

Auf einen anderen Team-Weltmeister als Red Bull werden aktuell wohl nur risikofreudige Zocker wetten. Etwas spannender ist dagegen noch, welcher Pilot sich am Ende die Fahrerkrone aufsetzen darf. Nach dem Rennen in Baku sah es noch danach aus, als könne Perez den Teamkapitän deutlich mehr herausfordern als im Vorjahr. Die Miami-Performance weckt diesbezüglich aber schon wieder Zweifel.

Horner will nicht zu viel in die Niederlage hereininterpretieren. Miami sei ein spezieller Kurs. Entscheidend war am Sonntag auch das Reifenmanagement: "Checo hat in den ersten Runden Tempo rausgenommen, um die Reifen zu schonen. Erst nach zehn Runden hat er begonnen, mehr Gas zu geben und die Lücke nach hinten zu vergrößern. Im Nachhinein kann man leicht sagen, dass er das hätte früher machen sollen. Der Medium-Reifen war nicht so schlecht, wie man bei Fernando sehen konnte."

Perez habe das Rennen aber nicht durch eigene Fehler verloren: "An diesem Tag hätte wohl niemand Max geschlagen. Er hätte wohl auch mit einer anderen Strategie gewonnen. Wichtig war, sich zu Beginn schnell durch den Verkehr zu arbeiten und nicht zu viel Zeit auf Checo zu verlieren. Als Max dann an die Box ging, war es ein Rennen gegen die Stoppuhr. Es war beeindruckend, wie Max das Tempo von Checo mitgehen konnte. Und das auf Reifen, die 20 Runden älter waren. Da hat er das Rennen gewonnen."

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Erfolg macht Feinde. Max Verstappen ist nicht bei allen Fans beliebt.

Buhrufe gegen Verstappen

Verstappen und Perez haben sich in den ersten fünf Rennen immer friedlich und fair mit den Siegen abgewechselt. Laut Horner sind im Laufe der Saison noch mehr solcher Formschwankungen zu erwarten: "Entschieden ist noch lange nichts. Checo ist jetzt sicher etwas enttäuscht. Der Abstand beträgt aber gerade mal 14 Punkte bei noch 18 Rennen. Da kann noch viel passieren."

Für Verstappen gab es an einem perfekten Tag nur einmal Grund zum Ärger. Bei der Vorstellung der Fahrer vor dem Start wurde der Weltmeister mit Buhrufen begrüßt. Der Champion nahm den unfreundlichen Empfang locker: "Würde ich irgendwo im Hinterfeld herumfahren, gäbe es nicht solch eine Reaktion. Wenn man gewinnt, sie aber lieber einen anderen Fahrer oben sehen wollen, ist das ganz normal. Solange ich weiter Erfolge feiere, kann ich damit gut leben. Ich nehme den Pokal mit und sie gehen wieder nach Hause und haben hoffentlich auch einen schönen Abend."

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