Die Youngster rocken die Formel 1

Neue Formel-1-Fahrer hinterlassen Eindruck
Der Wahnsinn mit der Jugend

Nichts ist so ewig jung wie die Kritik der Alten an den Nachfolgenden. Bereits die Sumerer ärgerten sich circa 3000 Jahre vor Christus auf einer Tontafel: "Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte." Sokrates legte über 2500 Jahre später nach: "Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer." Und heute seien die Smartphone-Zombies ebenfalls für nichts mehr zu gebrauchen.

Ob sich so mancher Teamchef von antiken Denkern beeinflussen lässt, ist nicht überliefert. Aber vor einem Jahr hätte man es noch denken können. Allen voran in der Königsklasse sah es durch den Druck des Budgetdeckels lange danach aus, als ob die Jugend keine Chance bekommen würde. Dabei warteten einige Talente im – durchaus gesunden – Unterbau. Besonders plakativ zeigte sich die Situation beim Sauber-Team, das Valtteri Bottas und Guanyu Zhou für 2024 erneut die Treue hielt. Der Junior der Schweizer, F2-Meister Théo Pourchaire, wurde damit zum größten Verlierer des Zeitgeistes. Obwohl ein mehr als trister Blick auf die Abschlusstabelle den vielen Kritikern Recht geben wird, sollte man es den von finanziellen Zwängen eingeschnürten Oberen nicht übel nehmen.

Oliver Bearman - Formel 1 - GP Saudi-Arabien 2024
Ferrari