Track-Limit-Ärger für Mick Schumacher

Track-Limit-Pech für Mick Schumacher
:
Motor-Wechsel keine Option

Mick Schumacher - Haas - Formel 1 - GP Frankreich - Le Castellet - 23. Juli 2022 © Haas 30 Bilder

Das Haas-Team hat auch in Paul Ricard ein Auto für Punkteränge. Doch die beiden Fahrer starten im Rennen von weit hinten. Kevin Magnussen wegen eines Motorwechsels. Mick Schumacher, weil seine schnellste Q1-Zeit gestrichen wurde. Der Deutsche stolperte in Kurve 3 über die Streckenlimits.

Kompletten Artikel anzeigen

Die Rundenzeit hätte locker fürs Weiterkommen gereicht. Doch kaum hatte sich Mick Schumacher im Q1 mit einer Runde von 1.33,114 Minuten auf Platz 11 eingenistet, kam auch schon von der Rennleitung die Nachricht, dass ihm die Zeit wieder gestrichen wird. Damit fiel er auf seine zweitbeste Runde zurück, und die reichte nicht mehr fürs Weiterkommen.

Laut Rennleitung hatte Schumacher in Kurve 3 die Streckenlimits verletzt. Der Fahrer zweifelte das an. Auf der Bordkamera war nur zu sehen, dass er mit den Vorderrädern in der 170 km/h schnellen Rechtskurve rechts von der weißen Linie lag. Doch wo waren die Hinterräder zu diesem Zeitpunkt?

Mick Schumacher - GP Frankreich 2022© Haas

Mick Schumacher steht am Sonntag eine Aufholjagd bevor.

Poller ist nicht das Limit

Schumacher glaubte, dass er mit dem linken Hinterrad noch im erlaubten Bereich gewesen sein musste. "Für mich sah es erst nicht danach aus, als wäre ich draußen gewesen. Aber es gibt ja die Kameras der Streckenüberwachung. Und wenn man da sieht, dass ich draußen war, dann gibt es keinen Grund zu diskutieren."

Der Kommandostand wies den Deutschen zunächst an, im Auto sitzen zu bleiben. "Normalerweise hast du drei bis vier Minuten Zeit, um den Fall zu klären", erklärte Teammanager Peter Crolla. "In unserem Fall hat mir die Rennleitung schon nach einer Minute ein Bild von schräg hinten geschickt, auf dem man gesehen hat, dass Mick mit dem ganzen Auto rechts von der Linie lag. Leider gab es da von unserer Seite nichts zu diskutieren." Es fehlte nicht viel. Vielleicht eine Handbreit.

Schumacher ließ sich möglicherweise von dem gelben Poller zu sehr in die Irre leiten, der im Scheitelpunkt der Kurve steht. "Ich war der Meinung das es okay ist, solange man den nicht umfährt. So bin ich in allen freien Trainingssitzungen gefahren. Und wir haben nie eine Verwarnung bekommen. Vielleicht war es dieses eine Mal ein bisschen zu viel."

© Haas

Der Haas von Schumacher rutschte ganz knapp neben die Piste.

Kein Motorwechsel bei Schumacher

Für Schumacher war das Ausscheiden ärgerlich. Seine gestrichene Zeit und der der Aufstieg von Kevin Magnussen ins Q3 zeigen, dass Haas auch in Paul Ricard zwei Autos hat, die schnell genug für Punkteränge sind. "Jetzt werden wir viel überholen müssen. Mit DRS sollte das möglich sein", hofft Schumacher.

Magnussen fuhr von vornherein für die Galerie. Der Wechsel auf den vierten Motor verbannt den Dänen in die letzte Startreihe. Er wurde trotzdem noch ins Q2 geschickt. "Wir wollten mit beiden Autos rein, um die Stimmung hochzuhalten", erklärte Crolla. Magnussen ergänzte: "Der Plan war, Mick dann einen Windschatten zu geben."

Nach der Trainingspleite hätte der US-Rennstall aus der Not eine Tugend machen und auch bei Schumacher die Antriebseinheit wechseln können. Sie ist einem der nächsten beiden Rennen sowieso fällig. Und ob Schumacher nun von Platz 17 oder 20 startet, macht auch keinen großen Unterschied. Der schöne Plan hat nur einen Haken: Es sind nicht genügend frische Motoren vor Ort.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Ferrari nur vierte Kraft in Jeddah Leclerc frustriert, Hamilton nirgendwo 2 Opel Mokka im Test So schlug sich der SUV über (fast) 100.000 km 3 Von Wasserstoff bis Leichtbau 7 spannende Verbrenner-Konzepte 4 Marode A45 unter Beobachtung Talbrücke Brunsbecke darf nicht fallen 5 Renault Clio, Toyota Yaris & MG3 Moderne Hybrid-Kleinwagen im Test
Mehr zum Thema GP Frankreich (Formel 1)