Nach zwei Jahren bei Haas werden die Rennwochenenden von Mick Schumacher diese Saison wieder etwas ruhiger. Der 23-Jährige ist in der Winterpause zu Mercedes gewechselt und wird dort die beiden Stammfahrer Lewis Hamilton und George Russell unterstützen. Laut Toto Wolff ist der Schritt zurück ins zweite Glied aber noch längst nicht das Ende der Rennfahrer-Karriere in der Königsklasse.
Der Teamchef hält große Stücke auf seine prominente Neuverpflichtung: "Der wichtigste Faktor ist seine Persönlichkeit. Er ist ein gebildeter, intelligenter und talentierte junger Mann. Seine Bilanz in den Junior-Serien war sehr gut. Wir müssen ihm jetzt eine sichere Umgebung schaffen, damit er sich weiterentwickeln kann. Er kann in Zukunft ein guter Rennfahrer mit einem Stammcockpit sein."

Erster Kandidat auf der Liste
Vielleicht ist die Ersatzbank bei Mercedes am Ende sogar besser als ein weiteres Jahr bei Haas. Wolff pflegt bekanntlich gute Beziehungen zu vielen Teams im Fahrerlager. Sollte irgendwo Ersatz gesucht werden, dürfte der Name Schumacher weit oben auf der Liste stehen. Es gibt nicht viele freie Piloten, die bereits so viele Rennkilometer mit der aktuellen Rennwagengeneration abgespult haben.
Wolff gibt Schumacher Zuversicht, dass Mercedes der ideale Steigbügelhalter für die Rückkehr in die Startaufstellung ist: "Auf die Art, wie wir Nyck de Vries auf einen weiteren Schritt in seiner Karriere vorbereitet haben, kann es auch mit Mick funktionieren. Ob das in unserem Team passiert oder ob wir ihn irgendwann ziehen lassen werden, wissen wir aktuell natürlich noch nicht."
Der angesprochene Nyck de Vries war im Herbst plötzlich ein gefragter Mann. Am Ende landete er bei Alpha Tauri, wo er als neuer Stammpilot verpflichtet wurde. Aber auch Williams hatte die Fühler nach dem Niederländer ausgestreckt. Sollte Logan Sargeant in seiner Rookie-Saison nicht wie erhofft abliefern, könnte Schumacher schnell nachrücken. Mit James Vowles als neuem Teamchef hat Williams nun eine noch engere Verbindung zu Mercedes. Diese Personalentscheidung könnte noch wertvoll für Schumi werden.

Schumacher bei Briefings dabei
Das Silberpfeil-Team würde dem Youngster definitiv keine Steine in den Weg legen, bestätigte Wolff. Aber zunächst will man selbst von der Arbeit des neuen Teammitglieds profitieren: "Er kann uns massiv weiterhelfen, weil er die aktuelle Autogeneration schon eine ganze Saison gefahren ist. Er war zwei volle Jahre in der Formel 1. Er kennt die Reifen. Und er weiß, welche Probleme in der DNA der neuen Rennwagen stecken. Seine Arbeit im Simulator wird sehr hilfreich für uns sein", sagte Wolff.
Nach Auskunft des Österreichers wird Schumacher auch regelmäßig an der Rennstrecke vor Ort sein und im Fahrerlager an den technischen Briefings der Ingenieure mit den Stammfahrern teilnehmen. Dabei soll er nicht nur Wissen aufsaugen, sondern sich aktiv einbringen. "Er ist ein fähiger junger Rennfahrer. Er ist definitiv ein Gewinn für unser Team", so Wolff.