Michael Schumacher
1994: Erster Titel - letztes Duell mit Senna

Die Saison beginnt mit vier Siegen in Serie. Die ersten zwei Triumphe sind eine faustdicke Überraschung. Favorit ist eigentlich Ayrton Senna auf Williams. Doch der Brasilianer fliegt zwei Mal von der Strecke und kommt mit null Punkten nach Imola.

Zum dritten Mal im dritten Rennen steht Senna auf der Pole Position. Ein Sieg ist Pflicht. Schumacher folgt ihm wie ein Schatten bis zu jener folgenschweren siebten Runde. Dass Senna nach seinem Unfall in der Tamburello-Kurve im Sterben liegt, erfährt Schumacher erst auf dem Siegerpodest.

Schumacher auf dem Weg zum Titel

Die WM scheint nun ein Durchmarsch für Schumi. Nur die Technik oder die Funktionäre können ihn stoppen. Beim GP Spanien gewinnt sein neuer Konkurrent Damon Hill nur, weil Schumacher das halbe Rennen mit dem fünften Gang auskommen muss. Er wird trotzdem noch Zweiter.

Vor dem GP England steht der Weltmeister so gut wie fest. Schumacher hat sechs von sieben Grand Prix gewonnen. In Silverstone überholt er Hill in der Aufwärmrunde vor dem Start. Ein Fehler mit Konsequenzen: Die Rennleitung disqualifiziert den Benetton-Fahrer. Doch Schumacher ignoriert die schwarze Flagge.

Strafen bremsen Schumi

Dann sickert durch, dass Benetton eine verbotene Startautomatik in der Software versteckt hat und dass die Tankzeiten durch den illegalen Ausbau eines Filters in der Tankanlage beschleunigt werden. Schumacher wird für die Rennen in Monza und Estoril gesperrt.

Vorher erlebt er noch zwei Enttäuschungen. Der Einzige Motorschaden der Saison raubt ihm einen Heimsieg in Hockenheim. Den Sieg beim GP Belgien verliert er am grünen Tisch, weil die Bodenplatte seines Autos nach einem Dreher über die Randsteine über das erlaubte Maß abgehobelt ist.

Drama in Adelaide

Damon Hill nutzt alle Geschenke, die man ihm präsentiert, und fährt in Suzuka und Adelaide mit um die WM. Der Engländer gewinnt die denkwürdige Regenschlacht von Suzuka auch deshalb, weil Benetton seinen Fahrer ein Mal zu oft an die Boxen holt.

Damit geht es in Adelaide um alles oder nichts. Schumacher führt vor Hill, als ihm in der 36. Runde ein Leichtsinnsfehler unterläuft. Er streift eine Mauer so unglücklich, dass die Aufhängung krumm ist. Hill sieht den Zwischenfall nicht und läuft ahnungslos in die Falle, als er auf seinen WM-Gegner aufschließt. Beim Überholversuch fährt ihm Schumacher über das linke Vorderrad. Ein Querlnker am Williams ist eingekickt. Hill muss aussteigen, und Schumacher ist kampflos zum ersten Mal Weltmeister. Ein Titel mit fadem Beigeschmack.