Michael Schumacher
2005: Die Erfolgsserie reißt

Eine Regeländerung wird für Ferrari zum Boomerang. Das Dumme dabei: Ferrari-Chef Todt hat sie bei der FIA vorgeschlagen. Reifenwechsel im Rennen sind verboten, außer es liegt ein offensichtlicher Schaden vor. Der Bridgestone-Gummi kommt mit der Dauerbelastung nicht so gut zurecht wie die Michelin-Sohlen der Konkurrenz. Die japanischen Reifen kommen zu langsam auf Temperatur.

Alonso fährt in Schumis Klasse

Es geht schon schlecht los. In Melbourne steht Schumacher nur auf Startplatz 19. Eine Kollision mit Nick Heidfeld beendet sein Rennen. In Bahrain hat Schumacher wieder die Spitze vor Augen, als ein Hydraulikschaden seinen Ferrari lahmlegt.

Nur in Imola kommen Glücksgefühle wie in der Vergangenheit hoch. In der zweiten Rennhälfte jagt Schumacher den führenden Fernando Alonso. Der Renault-Pilot verteidigt sich gegen den schnelleren Ferrari-Mann nach allen Regeln der Kunst. Schumacher merkt: Da fährt einer in meiner Spielklasse.

Die Farce von Indianapolis

Der zweite Platz in Montreal ist bis Saisonhalbzeit das Höchste der Gefühle. Dann kommt es in Indianapolis zu einem denkwürdigen Rennen. Die Michelin-Reifen zeigen unter den Fliehkräften in der Steilkurve Auflösungserscheinungen. Michelin fordert den Einbau einer Schikane. Ferrari lehnt ab.

So fahren nur sechs Fahrer in je zwei Ferrari, Jordan und Minardi unter gellenden Pfiffen vom Publikum um die Punkte. Die Ferrari-Piloten schrammen bei einem Gefecht haarscharf an einer Kollision vorbei. Schumacher gewinnt vor einem wütenden Barrichello. Es sollte sein einziger Saisonsieg bleiben. Weil sich Barrichello immer mehr als Störenfried entpuppt, muss er am Saisonende gehen.

Pleiten, Pech und Pannen

Schumachers Leidensweg geht weiter. Beim GP Türkei gibt er in der 33. Runde in aussichtsloser Position auf. In Monza wird er nur Zehnter. Beim GP Belgien kollidiert er mit BAR-Chauffeur Takuma Sato. Den GP Brasilien, bei dem sich Fernando Alonso zum neuen Weltmeister krönt, beendet der alte Champion als Vierter.

Das Saisonfinale in Shanghai ist ein Spiegel der Saison. Auf der Fahrt zum Startplatz kollidiert Schumacher mit Christijan Albers. Die Fahrt im Ersatzauto endet mit einem Dreher.