Es war eine schwere Geburt, bis der Grand Prix in Miami auf die Beine gestellt werden konnte. Können Sie die Reise beschreiben?
Garfinkel: Große Dinge brauchen Zeit. Wir haben zunächst versucht eine Strecke in der Innenstadt von Miami zu stemmen, aber da gab es Widerstände und Zwänge in Bezug auf das Layout der Strecke. Unser Ziel war es eine Rennstrecke zu bauen, auf der man spannende Rennen erleben wird. Die Streckenführung in Downtown hätte wenig Überholmöglichkeiten geboten. Es hätte nur im Fernsehen schön ausgesehen. So hat es ein bisschen gedauert, bis wir dort gelandet sind, wo wir jetzt die Strecke bauen. Hier können wir von einem weißen Blatt Papier weg den Kurs entwerfen. Es hat auch gedauert, alle Genehmigungen zu bekommen. Dann kam noch die Corona-Pandemie dazwischen. Das hat für weitere Verzögerungen gesorgt.
Wie haben die Leute in Miami reagiert?
Garfinkel: Die Leute sind extrem begeistert. Wir hatten ja Zeit sie darauf vorzubereiten. Und es gibt eine Motorsportkultur in dieser Stadt. Wir hatten schon früher IndyCar-Rennen in Miami. Die Strecke von Homestead liegt nicht weit weg. Viele Rennfahrer wie Emerson Fittipaldi oder Juan Pablo Montoya leben dort. Die Leute verstehen, was es für jeden in dieser Gegend bedeutet, ein Weltereignis wie einen Grand Prix in Miami zu haben. Ökonomisch und vom Aufmerksamkeitswert her. Wir registrieren ein großes Interesse an diesem Grand Prix, auch im Rest der USA.

Was können Sie über die Strecke erzählen?
Garfinkel: Sie ist knapp dreieinhalb Meilen (5,4 Kilometer) lang und hat zwei lange Geraden. Wir werden zwei DRS-Zonen und drei zusätzliche Stellen bieten, an denen man überholen kann. In Kombination mit den neuen Autos, die das Überholen erleichtern sollen, erwarte ich großartigen Rennsport.
Wie sieht es auf der Baustelle aus?
Garfinkel: Wir haben im Mai mit den Arbeiten begonnen und der Bau ist in vollem Gange. Eine Rennstrecke zu bauen ist nicht so banal, wie es sich anhört. Da sind viele vorbereitende Arbeiten wie die Unterlage der Strecke und das Drainage-System notwendig. Wir liegen aber gut im Plan. Die letzte Asphaltschicht soll 45 Tage vor dem Rennen aufgelegt werden.
Wie groß ist der permanente Teil der Strecke?
Garfinkel: Die Strecke selbst wird permanent sein, kann aber außerhalb der Rennveranstaltung befahren werden. Das Boxengebäude ist semi-permanent. Ein Teil der Tribünen wird für das Event auf und abgebaut. Weil wir ja rund um das Football-Stadion fahren, ist ein Großteil der Infrastruktur schon vorhanden.

Wie viele Zuschauer bringen Sie unter?
Garfinkel: Das haben wir noch nicht final entschieden. Aber ich denken wir werden konservativ mit 80.000 Besuchern beginnen. Es ist aber Kapazität für mehr da.
Der Grand Prix wird am 8. Mai 2022 stattfinden. Warum an diesem Datum?
Garfinkel: Das passt gut in den restlichen Veranstaltungskalender der Stadt. Ende März finden die Miami Open, das große Tennisturnier statt. Im Sommer haben wir viele Konzerte. Außerdem beginnt dann langsam die Footballsaison.
Sie haben einen Zehnjahresvertrag mit der Formel 1 geschlossen. Warum so lang?
Garfinkel: Nun, wir haben beträchtlich Geld in das Projekt investiert. Deshalb wollten wir diese Investition über einen längeren Zeitraum strecken. Und manchmal braucht es Zeit, ein großes Event zu etablieren.