In Aserbaidschan fragte jeder nach dem großen Umbau des Mercedes W14, der in Imola kommen sollte. Der Grand Prix fiel allerdings aus. Und damit auch die Evaluierung der neuen technischen Teile. Die kamen erst in Monaco ans Auto. Doch auf einem Straßenkurs gewinnen die Ingenieure nur bedingt aussagekräftige Daten.
Hamilton happy mit Aufhängung
Trotzdem hatte Lewis Hamilton ein gutes Gefühl. "Ich hatte mehr Vertrauen ins Auto", sagte er. "Vor allem die neue Aufhängung hat einen positiven Unterschied für mich gemacht. Ich hoffe, das wird hier auch so sein." Sein Teamkollege George Russell meint: "So richtig beurteilen können wir es noch nicht. Es gab jetzt keine Überraschungen. Hier findet der wahre Test statt."
Interessant wird, wie groß der Sprung von Mercedes ausfällt. Im Fürstentum ließ man Ferrari bereits hinter sich, Fernando Alonso im Aston Martin war aber einmal mehr stärker. Hamilton: "Wir erhoffen uns eigentlich einen Schritt, der das Delta von einer Sekunde im Renntrim schließt. Das ist mit diesem einen noch nicht getan, aber es geht in die richtige Richtung."

Upgrades von Ferrari und Aston Martin
Die Konkurrenz schläft natürlich nicht. Ferrari bringt neue Seitenkästen und die dazu passende Motorabdeckung mit nach Barcelona. Aston Martin hat einen neuen Frontflügel im Gepäck. "Der Unterschied von Samstag zu Sonntag variiert", sagt Russell. "Am Samstag sind wir hinter Ferrari, Aston Martin und Alpine. Am Sonntag sind wir näher an Aston Martin dran. Wir wollen vor Ferrari kommen und die Lücke zu Fernando schließen."
Ein wunder Punkt im Qualifying: Der W14 ist zu sanft zu den Reifen. "Das scheint anderen Teams besser zu gelingen", sagt Hamilton. Auf dem Circuit de Catalunya ist das Qualifying zumindest nicht ganz so wichtig wie in Monaco aber auch nicht unbedeutend. Denn der Kurs gilt nicht als Überhol-Mekka. "Wir versuchen, uns im Qualifying zu verbessern, ohne die Leistung im Rennen zu beeinträchtigen", sagt der siebenmalige Weltmeister.
Die Magie finden
Dahinter steckt jede Menge Arbeit. Da kann man schon mal neidisch darauf werden, wie lässig Max Verstappen mit Red Bull durchmarschiert. Den Spaß an seinem Job hat Hamilton, der derzeit eine Dokumentation mit Apple dreht, aber nicht verloren.

"Wir wissen, dass wir nicht um den Sieg kämpfen. Wir hoffen also, dass wir im Laufe des Wochenendes ein wenig Magie finden. Jede kleine Entscheidung, jede Position, die man im Qualifying gewinnt, macht den Unterschied aus, und ich würde sagen, ich genieße das – zumindest kurzfristig."